Die Fachschaft Tschechisch ist die jüngste und als Ein-Mann-Betrieb auch die kleinste Fachschaft am Joseph-von-Fraunhofer-Gymnasium, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, Unterricht im Fach Tschechisch zu etablieren. Obwohl es bereits in vergangenen Jahrzehnten vereinzelt gelang, Wahlkurse unter der damaligen Leitung von OStR a.D. Wolfgang Hönle anzubieten, steht uns erst seit Sommer 2021 mit OStR Dr. Thomas Scheubeck eine hauptamtliche Lehrkraft für Tschechisch am Gymnasium zur Verfügung. Der nächste Schritt wird sein, genügend Schülerinnen und Schüler für die Sprache unserer direkten Nachbarn zu begeistern, um möglichst bald Tschechisch als spät beginnende Fremdsprache einrichten zu können.

Der Auftrag ist klar – packen wir’s an!

Unser Ziel ist es, bei ausreichendem Interesse Tschechisch als spät beginnende Fremdsprache an unserer Schule zu etablieren.

• Tschechisch setzt in der 11. Jahrgangsstufe neu ein.
• Es ersetzt die in der 6. Jahrgangsstufe begonnene zweite Fremdsprache, also Latein oder Französisch (im NTG).
• Die neue Fremdsprache muss für 3 Jahre neben einer weiteren fortgeführten Fremdsprache bis zum Ende der 13. Jahrgangsstufe belegt werden.
• Tschechisch kann als mündliches Abiturfach gewählt werden, es besteht jedoch keinerlei Verpflichtung.

• Man beginnt eine neue Sprache von Grund auf. Da uns slawische Sprachen im Allgemeinen weniger vertraut sind als Englisch oder die romanischen Sprachen, ist das Unterrichtstempo entsprechend angepasst und damit langsamer.
• Tschechisch kann man in wenigen Kilometern Entfernung unmittelbar anwenden, was sich positiv auf die Lernmotivation auswirken kann. Tschechen freuen sich erfahrungsgemäß sehr, wenn man versucht, ihre Sprache zu erlernen, so dass man bereits mit einfachen Sprachkenntnissen sehr leicht mit Tschechen in Kontakt kommen kann.
• Sprache ist immer Teil einer Kultur: Mit dem Erlernen der Sprache öffnet sich einem die Kultur unserer direkten Nachbarn.

• Längst nicht alle Tschechen können Deutsch oder Englisch. Da man bei Reisen in die Tschechische Republik am häufigsten mit Servicepersonal an Tankstellen oder Geschäften im Grenzgebiet in Kontakt kommt, täuschen dessen gute Deutschkenntnisse über das Gesamtbild hinweg.

• Viele Firmen und Betriebe unseres Landkreises haben intensive Verbindungen nach Tschechien oder beschäftigen tschechische Mitarbeiter. Kenntnisse in Tschechisch können deshalb insbesondere auch bei Bewerbungen von Vorteil sein. Bereits mit dem Erreichen der Note ausreichend im ersten Lernjahr wird mit dem Zeugnis der 11. Jahrgangsstufe automatisch ohne weitere Prüfung das Niveau A2 des Gemeinsamen europäischen Referenzrahmens für Sprachen (GER) bescheinigt. Am Ende der 13. Jahrgangsstufe erreicht man mit der Note ausreichend das GER-Niveau B1 (selbstständige Sprachverwendung).

• Sicherlich kann man Tschechisch auch später in diversen Sprachkursen oder an Universitäten erlernen. Dies erfordert jedoch einen zusätzlichen Zeitaufwand. Da am Gymnasium Tschechisch eine andere Fremdsprache ersetzt, entsteht praktisch keine zusätzliche zeitliche Belastung.

Die tschechische Sprache – ein böhmisches Dorf?

Am 25.11.2023 strahlte der Bayerische Rundfunk im Rahmen seines Hörfunkprogramms von Bayern 2 einen Beitrag in der Sendung Zeit für Bayern aus: Fremdsprachen zu sprechen ist der Schlüssel zu Völkerverständigung und Kulturaustausch. Aber warum ist das Interesse an der Sprache unserer tschechischen Nachbarn so gering? Und geht es auch anders? Der Journalist Elmar Tannert findet: ja! In seinem Radiobeitrag beleuchtet er die aktuelle Situation im ostbayerischen Grenzgebiet auch im schulischen Bereich und lässt auch unseren Tschechisch-Lehrer Thomas Scheubeck ausführlich zu Wort kommen.

Die gesamte Sendung ist als Podcast unter folgendem Link verfügbar: