16.06.2025
Vortrag zur Organspende am JvFG
Würdest du ein fremdes Organ annehmen, wenn es dein Leben retten könnte? Und würdest du bereit sein, selbst eines zu spenden?
Diese Fragen standen im Mittelpunkt eines eindrucksvollen und lehrreichen Vortrags am Joseph-von-Fraunhofer-Gymnasiums, bei dem sich alles um das Thema Organspende drehte. Ziel war es, nicht nur Informationen zu vermitteln, sondern vor allem das Bewusstsein der Schülerinnen und Schüler zu schärfen – für ein Thema, das jeden betreffen kann.
Zu Beginn begrüßte Schulleiter Uwe Mißlinger die anwesenden Gäste und bedankte sich für ihr Engagement. Er betonte, wie wichtig es sei, junge Menschen frühzeitig mit ethischen und gesellschaftlich relevanten Themen in Kontakt zu bringen – besonders mit einem so sensiblen und lebensnahen wie der Organspende.
Den Auftakt des Vortrags machte schließlich Julian Preidl, Landtagsabgeordneter der Freien Wähler. In seinem Vortrag stellte er die aktuelle rechtliche Situation der Organspende in Deutschland vor. Besonders eindrucksvoll war seine direkte Ansprache an die Jugendlichen: Wer von ihnen habe sich schon einmal mit Organspende außerhalb des Unterrichts beschäftigt? Die ehrliche Zurückhaltung der Elftklässler zeigte, wie wenig greifbar das Thema oft für junge Menschen ist – und wie wichtig entsprechende Bildungsangebote sind.
Im Anschluss berichtete Dr. Anita Breu von den Sana Kliniken über die medizinischen Aspekte der Organentnahme. Ihre Ausführungen wurden durch anschauliche Beispiele aus der Praxis bereichert – Geschichten von Spendern und Empfängern, die den Zuhörenden sichtlich unter die Haut gingen. Sie verdeutlichte, wie tiefgreifend eine Organspende das Leben eines anderen Menschen verändern kann und wie emotional dieses Thema für alle Beteiligten ist. Den Abschluss des Vortragsprogramms übernahm Herr Xaver Bayer von der Deutschen Stiftung Organtransplantation (DSO). Er erläuterte den komplexen Weg vom Spenderorgan bis hin zum Empfänger. Dabei wurde deutlich, wie sorgfältig und transparent dieser Prozess organisiert ist – von der Feststellung des Hirntods über die Koordination der Transplantation bis zur Nachsorge.
Am Ende der Veranstaltung hatten die Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit, sich direkt einen Organspendeausweis und Infomaterial mitzunehmen – ein Angebot, das die meisten gerne annahmen. Gleichzeitig wurden sie ermutigt, das Thema mit ihren Familien und Freunden zu besprechen. Denn die zentrale Erkenntnis des Vortrags lautete: Jeder kann – völlig unerwartet – in die Lage geraten, ein Spenderorgan zu benötigen, ganz unabhängig von Alter oder gesundheitlicher Vorgeschichte. Deshalb ist es entscheidend, frühzeitig eine bewusste Entscheidung für oder gegen die Organspende zu treffen, sie zu dokumentieren und mit nahestehenden Personen offen zu besprechen.
Die Veranstaltung hinterließ bleibenden Eindruck – und hoffentlich auch den Impuls, Verantwortung zu übernehmen und ein Thema nicht zu verdrängen, das Leben retten kann.
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