23.04.2024
Fraunhofer-Schulfamilie bekommt Besuch aus Regensburg
Am vergangenen Freitag, den 12. April 2024 durfte die Schulgemeinschaft
den Bischof der Diözese Regensburg, Bischof Rudolf Voderholzer, am JvFG
willkommen heißen. Während des Vormittags bot sich sowohl für
Schülerinnen und Schüler als auch für Lehrkräfte die Gelegenheit, dem
Bischof persönlich zu begegnen, in einen Dialog zu treten und aktuelle
Fragestellungen zu erörtern.
Neben dem Bischof durften wir auch
Domkapitular Martin Priller, zuständig für den Bereich Schule und
Hochschule in der Diözese Regensburg, Dekan Martin Heidenreich,
Stadtpfarrer Jens Bartsch und den an der Schule tätigen evangelischen
Pfarrer Stefan Nagl begrüßen. Schön war auch, dass mit Pater Peter Renju
und Pfarrer Kazimierz Pajor die beiden örtlichen Seelsorger begrüßt
werden konnten, mit denen das JvFG seine Schulgottesdienste feiert.
Zu Beginn des Besuchs feierten die Schülerinnen und Schüler der
Unterstufe mit Bischof Rudolf eine ökumenische Andacht in der
Klosterkirche Maria Hilf. Musikalisch wurde diese von Schülerinnen und
Schülern der Chorklassen und der Schulband "Rising Stars" mitreißend
durch eine passende Liedauswahl gestaltet. Gleich zu Beginn wurde mit
dem gleichnamigen und bekannten Lied „I will follow him“ aus dem Film
„Sister Act“ zum zentralen Thema hingeführt. Die Liedzeile „Ich werde
ihm folgen, egal wohin er geht“ aufgreifend, blickte man auf Menschen,
die als erste dem Ruf Jesu gefolgt sind. Jesus rief die beiden
Brüderpaare Simon und Andreas bzw. Johannes und Jakobus zu Beginn seines
öffentlichen Wirkens in seine Nachfolge und versprach, sie zu
Menschenfischern zu machen. Im Anschluss an die Verlesung des
Evangeliums (Mt 4,18-22) stellte Bischof Rudolf anhand dreier Aspekte
die Bedeutung dieses Textes für unsere Gegenwart anschaulich heraus:
Jesus
sei sozusagen einer der ersten „Influencer“ gewesen, der Menschen für
sich und seine Botschaft begeisterte und welche ihm nachfolgten. Wer
dieser Botschaft folgt und glaubt, ist nicht allein – das gelte sowohl
für damals, als auch für heute.
In der sprachlichen Vielfalt
(hebräisch, griechisch, römisch) der Vornamen der ersten Jünger zeige
sich zudem, dass sich die Botschaft Jesu vorbehaltlos an alle richte,
unabhängig von Herkunft oder Sprache. So gilt dieser Anspruch auch für
die heutige Kirche und ist ebenso Ausdruck für eine weltweite
Gemeinschaft.
Im Bild vom „Menschenfischer“ machte Bischof Rudolf
deutlich, dass die Gemeinschaft mit Jesus in eine neue Dimension der
Freiheit führe. Christ sein heiße, eine ganz neue Welt mit ganz neuen
Fragen zu entdecken und sich der Wirklichkeit Gottes bewusst zu werden.
Im Anschluss an die ökumenische Andacht fand ein Arbeitstreffen an der Schule statt. Die Lehrkräfte des Faches katholische Religionslehre, evangelische Religionslehre und Ethik erörterten zusammen mit der Schulleitung aktuell drängende Themen im Bereich Schule und Religionsunterricht. Vor dem Hintergrund, dass immer mehr Jugendliche mit zunehmendem Alter dem Religionsunterricht den Rücken kehren, suchte man gemeinsam nach Ursachen für diese Entwicklung. Diese seien sehr vielschichtig und eine konkrete Antwort darauf gebe es nicht. Man war sich einig, dass neben einer immer weiter zunehmenden Säkularisierung aber auch Individualisierung eine fehlende Verwurzelung im christlichen Glauben und der Gemeinde feststellbar sei. Ein zeitgemäßer Religionsunterricht sieht sich somit vor viele Herausforderungen gestellt: Es geht nicht nur darum, Inhalte zu vermitteln und den Lehrplan zu erfüllen. Religionsunterricht soll den Schülerinnen und Schülern auch die Möglichkeit bieten, die eigene Glaubensbiografie zu hinterfragen und zu gestalten.
Im weiteren Verlauf des Besuchs begegneten die Schülerinnen und Schülern der 11. Jahrgangsstufe in einer Diskussionsrunde Bischof Rudolf. Hierzu wurden im Vorfeld Fragen zu verschiedenen Themenbereichen vorbereitet und von einem Moderationsteam gestellt. Die große Bandbreite der Themen zeigte, was die Jugendlichen besonders bewegt und wo sie in Bezug auf die Institution Kirche aber auch auf den eigenen Glauben Diskussionsbedarf haben.
So stellten die Schüler offene und kritische Fragen bspw. hinsichtlich der Segnung gleichgeschlechtlicher Paare, der Rolle der Frauen in der katholischen Kirche, aber auch der Kirchensteuer. Auf die Frage, was die katholische Kirche machen könne, um sie wieder attraktiver für Jugendliche zu werden, stellte Bischof Rudolf heraus, dass es ihm ein großes Anliegen sei, mit Jugendlichen persönlich ins Gespräch zu kommen und dabei drängende Fragen zu erörtern.
Ein herzliches Vergelt’s Gott an Bischof Rudolf Voderholzer für seinen Besuch am Joseph-von-Fraunhofer-Gymnasium.
Hier noch einige Eindrücke des Besuchs:
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