Sechs Medaillen für Fraunhofer-Erfinder

Während die einen schon gemütlich ihre Herbstferien genossen, begannen die freien Tage für den Erfinderclub Nussknacker des Joseph-von-Fraunhofer-Gymnasiums mit viel Arbeit, denn die jungen Erfinder durften ihre Ideen auf der Erfindermesse iENA in Nürnberg vorstellen. Und so planten sie den Standaufbau, erstellten Poster und Flyer und gaben den auszustellenden Erfindungen den letzten Schliff. Dass sich die Mühe gelohnt hat, zeigt der „Medaillenspiegel“: Jeweils zweimal Gold, Silber und Bronze. Damit haben alle sechs angetretenen Projekte eine Medaille erhalten.

Eine Bronzemedaille errang Ferdinand Laußer. Er ist Linkshänder und wenn er mit dem Füller schreibt, verwischt die Hand das Geschriebene oder sie wird sogar schmutzig. Deshalb entwickelte er eine Auflage für die Schreibhand, die in geringem Abstand problemlos über die Schreibfläche gleiten kann.

Ebenfalls mit einer Bronzemedaille ausgezeichnet wurde die Buchhaltung für das Lesen über Kopf von Felix Chen. Wenn er im Bett länger liest, ermüden die Arme und es fällt ihm immer schwerer, das Buch nicht loszulassen. Hier schafft seine Halterung Abhilfe und beleuchtet bei Bedarf auch noch das Buch.

Über eine Silbermedaille konnte sich Christian Schwarz freuen. Er empfand es als lästig, wenn er als Tafeldienst zu Unterrichtsende mehrfach zum Waschbecken gehen musste, um neues Wasser für den Schwamm zu holen. Er verband deshalb gleich den Schwamm und eine Wasser-Sprühflasche zum „nachfüllbaren Tafelschwamm“.

Überreife Bananen sind schwer zu schälen. Ein oben offener Hohlzylinder (eine Maßanfertigung aus dem schuleigenen 3D-Drucker), an dessen Innenseite vier Schneideklingen montiert sind, löst das Problem: Schiebt man eine Banane hinein, wird sie an vier Seiten aufgeschnitten und kann anschließend ohne Schwierigkeiten geschält werden. Diese pfiffige Idee von Emilio Weber wurde von der Jury mit einer Silbermedaille honoriert.

Wenn die beiden Brüder Johannes und Julian Santl die Mülltonne aus der Garage zur Straße bringen wollen, müssen sie die Tonne erst um ihre Achse drehen, da sie mit den Rollen zur Wand steht. Das ist bei einer gefüllten Tonne nicht immer einfach. Sie haben deshalb als eine Drehscheibe als Untersatz konstruiert, auf der sich die Tonne leicht drehen lässt und anschließend längs einer kleinen Rampe von der Scheibe rollen lässt. Dafür wurden sie mit einer Goldmedaille belohnt.

Ebenfalls eine Goldmedaille erhielt Simon Rackl für seinen Einkaufswagensitz, den man an jedem gängigen Einkaufswagen anbringen kann. Er lässt sich auf Höhe des Korbbodens an der Rückseite des Wagens einhängen und je nach Bedarf hochklappen und arretieren oder herunterklappen und als Sitz benutzen, wobei ein Stützfuß mit Rollen das Gewicht trägt.

Seit mittlerweile 15 Jahren stellt der Erfinderclub Nussknacker seine Projekte auf der Erfindermesse aus. Dies ist nur möglich, weil die Fraunhofer-Gesellschaft (FHG) mit Sitz in München die Nussknacker durch die Übernahme der Standgebühren sponsert, wofür die Schule sich recht herzlich bedanken möchte. Ein weiterer Dank gilt dem Förderverein der Schule, der die Anschaffungskosten von neuen Ausstellungstischen und -stühlen übernommen hat.