21.06.2023
Bigband meets Orchestra
Bei traumhaftem Sommerwetter spielte die Fraunhofer-Jazzband am Samstagabend zusammen mit den Musikerinnen und Musikern des Torelli-Kammerorchesters im Innenhof der Landkreismusikschule. „Bigband meets Orchestra“ lautete der Titel des Konzerts und es sollte eine echte Begegnung werden. Schüler, Lehrer, ehemalige Fraunhofer und Musiklehrer der Landkreismusikschule waren gemeinsam auf der Bühne und spielten Jazz, Pop, Musical und Filmmusik.
Susanne Melichar und Hubert Bauer hatten ihre Ensembles bestens auf dieses denkwürdige Konzert vorbereitet, das im Rahmen des 100-jährigen Schuljubiläums stattfand. Seit Monaten hatten sie geprobt und auch ein gemeinsamer Probentag war veranstaltet worden. Das Ergebnis konnte sich wirklich hören lassen. Die Musiker hatten sichtlich Spaß beim Musizieren und auch das Publikum im ausverkauften Konzert war sofort hingerissen von den tollen Bläsersounds und den verträumten Streichermelodien. Mit von der Partie war die Sängerin Romy Börner, die wieder einmal mehr ihre unglaubliche stilistische Vielfalt aufzeigte.
Los ging es im idyllisch beleuchteten Innenhof mit der aktuellen Jazzband des Fraunhofer-Gymnasiums. Über zwanzig Schülerinnen und Schüler musizieren hier regelmäßig miteinander und spielen Jazzstandards, Popsongs und Filmmusik. Viele von ihnen sind bereits seit der fünften Klasse musikalisch aktiv: von der Bläserklasse über die Juniorband bis hin zur Jazzband. Im Konzert ließen sie es unter der Leitung von Hubert Bauer so richtig krachen. Mit „Every little thing she does, is magic“, „Martinique“ und „Sing, sing, sing“ hatten sie die Zuhörer sofort in ihren Bann gezogen. Herausragend war Josef Prasch als Gesangssolist bei „Feeling Good“.
Im Anschluss folgte dann eine Herzensangelegenheit für den Bandleader. Er hatte ehemalige Fraunhofer aus allen Teilen Deutschlands zusammengeholt und eine Ehemaligen-Bigband zusammengestellt. Fein aufeinander abgestimmt und herrlich homogen kamen die einzelnen Sections daher. Mal wild und fordernd, mal zurückhaltend elegant gelang es den Bläsern schon bei „Cute“ von Neal Hefti Stimmungen zu zaubern.
Besonders hervorzuheben ist hierbei die Rhythmusgruppe, die, bestehend aus Korbinian Bauer (Jazzschlagzeuger), Jana Albert (Schulmusikerin) am Klavier und Gregor Koch am E-Bass, die Basis für das gesamte Ensemble war. Nie in den Vordergrund drängend, aber stets präsent und klanglich hervorragend aufeinander abgestimmt, sorgten sie dafür, dass diese Jazz-Nummern zu einem besonderen Highlight wurde. Die Sängerin Romy Börner tat ihr Übriges dazu. Stimmgewaltig, cool, frech und manchmal verträumt interpretierte sie die Songs „Sway“ und „On the sunny side of the street“.
Den Abschluss des ersten Programmteils bildete dann wieder die aktuelle Jazzband. Mit „Man in the mirror“, „Grooved Pavement“ und „Birdland“ zeigte die Band ihre große musikalische Bandbreite. In die Pause wurde das Publikum dann mit dem Stück „Der Mond“, im Original von La Brass Banda, entlassen. Hubert Bauer lud das Publikum ein, die eingängige Melodie mitzusingen und jeder hatte sofort den Text auf den Lippen. Langsam ging die Sonne am Horizont unter, die letzten Segelflieger zogen ihre Bahnen und der Himmel zauberte die schönsten Farben. Der entspannte Song lud förmlich dazu ein, in der Pause bei Aperol oder Hugo den lauen Abend zu genießen.
Während die Gäste bei kleinen Köstlichkeiten und kühlen Getränken miteinander ins Gespräch kamen und die lauschige Atmosphäre des Innenhofs und des wundervollen Gartens genossen, wurde auf der Bühne schon für den zweiten Teil des Konzerts umgebaut. Fast 50 Musikerinnen und Musiker sollten nun samt großem Instrumentarium darauf Platz finden. Das Torelli-Kammerorchester, das sich im Laufe der letzten Jahre schon mehrfach an neue musikalische Experimente gewagt hatte, wollte es diesmal wirklich wissen.
Für den zweiten Programmteil holten sie sich zahlreiche ehemalige Fraunhofer-Bläser der Jazzband und fünf Schlagwerker auf die Bühne. Unterstützt von Hubert Bauer (Flöte) und den beiden Lehrkräften der Landkreismusikschule Anton Meindl (Trompete) und Stephan Würger (Horn) hatte Susanne Melichar ein anspruchsvolles Programm zusammengestellt und erfüllte sich dabei auch ihren eigenen Herzenswunsch. Wie die Moderatoren des Abends, Korbinian Menacher und Katharina Salzberger, dem Publikum verrieten, sei die Leiterin des Orchesters ein echter Trekkie, also ein großer Fan der Star-Trek-Reihe. Und so war es auch nicht verwunderlich, dass der zweite Programmteil mit der Titelmusik zu Star Trek – Raumschiff Enterprise begann. Die Musikerinnen und Musiker entführten das Publikum dann in entfernte Galaxien, die nie ein Mensch zuvor gesehen hat. Was wäre passender für ein Gymnasium, das nach Joseph von Fraunhofer, dem großen Physiker, der das Sonnenspektrum erforschte, benannt ist?
Gleich danach wurde es mit „Der mit dem Wolf tanzt“ romantisch. Zarte Streicherklänge gepaart mit stimmungsvollem Blechbläsersound erzeugten eine eindrucksvolle Filmkulisse. Die Reise führte dann mit einem Zeitsprung zurück in die 1930er und -40er Jahre. Mit „Ich tanze mit dir in den Himmel hinein“ und „Merci, mon ami“ fing Romy Börner die Atmosphäre der Gründungsjahre der Schule ein und so mancher Zuhörer hätte wohl gerne das Tanzbein geschwungen. Magisch ging es dann weiter mit der Filmmusik zu „Harry Potter“ und anschließend zauberte Romy Börner noch Südstaatenflair mit „Porgy und Bess“ auf die Bühne. Bei dem Wiegenlied „Summertime“ hingen die Zuhörer förmlich an ihren Lippen.
Den Abschluss des fulminanten Konzerts bildete dann wieder Filmmusik des Fantasy-Genre. Die große „Herr der Ringe“-Trilogie, unglaublich vertont vom dreifachen Oscar-Gewinner Howard Shore, ließ in jedem Zuhörer Bilder im Kopf erscheinen. Man sah die treuen Gefährten förmlich vor sich, wanderte im beschaulichen Auenland und musste den gefährlichen Uruk-hai und den bösen Kräften Saurons ausweichen. Hier hatten die Schlagwerker wirklich alle Hände voll zu tun. Über schaurige Gong-Schläge, tiefe Trommelwirbel bis hin zum mechanischen Klirren einer Bremstrommel packten die Schlagwerker wirklich alles aus. Ganz vorne mit dabei war hier auch die gesamte Riege der Blechbläser, die zwischen elegischen Streicher- und Holzbläserphrasen immer wieder hymnische Glanzpunkte setzten. In den letzten Takten des Werks übernahm Romy Börner dann eindrucksvoll die Hauptmelodie und schloss das Konzert mit den Worten „There and back again“ ab. Mit Standing Ovations und langanhaltendem Applaus dankte das Publikum den zahlreichen Akteuren für den wunderbaren Abend.
Zur Zugabe kamen nochmals alle Musikerinnen und Musiker auf die Bühne und spielten das Publikum mit dem „Mond“ hinaus in die laue Sommernacht.
Hier noch zahlreiche Eindrücke des Abends - fotografiert von Isolde Graf:
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