31.05.2023
Fraunhofer-Jubiläumskonzert „Carmina Burana“ ein voller Erfolg
Man hätte das Fallen einer Stecknadel hören können, so still war es in der vollbesetzten Stadthalle Cham, bevor dann ein frenetischer Applaus losbrach: Die 800 Zuhörer im Saal bedankten sich am Ende der „Carmina Burana“-Aufführung bei allen Mitwirkenden mit langanhaltendem Applaus und Standing Ovations. Was die Schulmusiker des Fraunhofer-Gymnasiums am Pfingstsonntag hier auf die Beine gestellt hatten, begeisterte das Publikum von nah und fern.
Seit Monaten hatten sich die Musiker rund um Andreas Ernst auf dieses Bühnenereignis vorbereitet. Umfangreiche Probenarbeit, ein ganzes Probenwochenende und Haupt- und Generalprobe vor dem Konzert verfehlten ihre Wirkung nicht. Die Aufführung der „Carmina Burana“, der Lieder aus Benediktbeuern, 1935 von Carl Orff vertont, war eine Wucht.
Juliane Schenk und Ben Popson führten bestens gelaunt ihre Solopartien vor und wurden dabei stets einfühlsam von den beiden Pianisten Hubert Bauer und Susanne Melichar begleitet. Mit dabei waren auch sechs Schlagwerker rund um Siegi Mühlbauer, die mit einem ganzen Arsenal an Instrumenten auf der Bühne Platz fanden. Und dann war da noch der riesige Chor. 170 Sängerinnen und Sänger, darunter der Chor „Lehra und mehra“, zahlreiche Ehemalige der Schule und natürlich viele aktuelle Schülerinnen und Schüler des Fraunhofer-Gymnasiums brachten die mittelhochdeutschen, lateinischen und altfranzösischen Liedtexte aus dem 11. und 12. Jahrhundert stimmgewaltig dem Publikum näher.
Beeindruckend ging es bereits los. Mit „Fortuna Imperatrix Mundi“, einem mächtigen Chor zu Ehren der Schicksalsgöttin Fortuna, beginnt das in drei Abschnitten aufgeteilte Werk. Zunächst führt Orff das Publikum dann im Frühling auf dem Anger. Mit Tanz und Gesang beschreibt er eine fröhliche Szenerie. Anschließend geht es in die Schenke, wo Trinken, Völlerei und Glücksspiel auf dem Programm stehen. Herrlich ist hier der gebratene Schwan, der leidend und hingebungsvoll von Ben Popson interpretiert wurde. Der letzte Abschnitt ist dann der „Cour d’amours“, der Hof der Liebesabenteuer, wo die Liebe zwischen Mann und Frau in allen ihren Facetten beleuchtet wird. Juliane Schenk brillierte beim „Dulcissime“ bis hinauf in ekstatische Höhen. Abgeschlossen wird das Werk mit „Blanziflor et Helena“ und dem fulminanten „O Fortuna“.
Eingerahmt wurde die herrliche Darbietung mit einem
musikalischen Rahmenprogramm. Auf der Plaza der Stadthalle waren Tische und
eine Bühne aufgebaut und bereits ab 16 Uhr zeigten die jungen
Fraunhofer-Musikensembles bei bestem Frühsommerwetter ihr Können. Sogar das Fernsehen war da. Der Sender TVA zeigte in seinem Programm einen Bericht über den Tag. Der Bericht ist hier nachzusehen: https://www.tvaktuell.com/mediathek/video/cham-joseph-von-fraunhofer-gymnasium-gibt-jubilaeumskonzert/
Los ging es mit den Bläserklassen, der Juniorband und der Jazzband des Gymnasiums. Dann folgten die beiden Schulbands „This is us“ und die „RockSocks“ und anschließend das Duo Marie und Josef und die Musiker der Familie Fischer. Bei gekühlten Getränken und im Schatten der zahlreich aufgestellten Sonnenschirme konnte man es sich so richtig gut gehen lassen. Wer Lust hatte, konnte auch die neue Fraunhofer-Festschrift erwerben und gleich ein wenig darin schmökern. Natürlich gab es von den Fischerman’z auch die ein oder andere kulinarische Köstlichkeit.
Um 19 Uhr begann dann die Aufführung der „Carmina Burana“, die von Musiklehrer Andreas Ernst in einer kleinen Werkeinführung kurz vorgestellt wurde.
Nach dem Konzert ging es dann draußen auf der Plaza wieder weiter. „Areal Jamming“, die ehemalige Schulband des Fraunhofers spielte bis in die Nacht hinein und sorgte für Partystimmung in tollem Ambiente. Mit Sicherheit ein Abend, der so schnell nicht vergessen wird.
Ein großer Dank geht an alle Beteiligten dieses wundervollen Tages. Die Stimmungen wurden bildlich von Simone Seifert und Susanne Melichar festgehalten.
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