26.04.2023
Festakt zum Schuljubiläum mit Staatsminister Piazolo
Ein 100. Geburtstag ist üblicherweise eine etwas förmliche Angelegenheit: Der Bürgermeister gratuliert, es gibt ein Gläschen Sekt, vielleicht auch Kaffee und Kuchen und dann reicht es eigentlich auch schon wieder. Nicht so am Fraunhofer. Was die knapp 200 Ehrengäste am Samstagabend beim Festakt zum 100-jährigen Schuljubiläum des Joseph-von-Fraunhofer-Gymnasiums erlebten, war ein Abend der Extraklasse.
Die Pausenhalle der Schule war stimmungsvoll beleuchtet und festlich geschmückt worden, sodass allein das Ambiente schon für sich sprach. Stellvertretende Schulleiterin Sigrid Schiedermeier hatte die Veranstaltung seit vielen Monaten zusammen mit ihrem Team aufs Genaueste geplant. Programm, Dekoration, Sektempfang, Catering – alles war perfekt vorbereitet, damit sich die Ehrengäste wohlfühlten. Sogar eine eigene Ausstellung gab es. Die Kunstklasse hatte sich dafür extra mit den nächsten 100 Jahren Fraunhofer auseinandergesetzt und ihre Ergebnisse in der Pausenhalle präsentiert.
Einen 100. Geburtstag feiert man ja nicht so oft und wenn sich dann auch noch der Staatsminister höchstpersönlich ankündigt, dann ist ein gewisser Erwartungsdruck nicht zu verleugnen. Das bewährte Fraunhofer-Team ließ sich davon aber nicht groß beeindrucken und zauberte einen Abend, von dem man noch lange erzählen wird. Neben den Grußworten folgte nämlich ein Highlight nach dem anderen und alle halfen zusammen, damit dieser ein Abend auch gelang. Die Jazzband begrüßte musikalisch mit „Feeling good“ das Publikum und brachte gleich den richtigen Schwung in die Geburtstagsgesellschaft.
Anschließend begrüßten Schulleiter Uwe Mißlinger und Landrat und Bezirkstagspräsident Franz Löffler als Sachaufwandsträger die anwesenden Gäste. Neben der Schulfamilie waren zahlreiche Ehemalige, Freunde und Partner der Schule, die Schulleitungen der umliegenden Bildungseinrichtungen im Landkreis und zahlreiche Vertreter aus der Politik zum Festakt gekommen. Besonders freute die Schulfamilie aber die Anwesenheit von mehreren Ehrengästen: Staatsminister Michael Piazolo, Ministerialbeauftragte Anette Kreim und Bürgermeister Martin Stoiber waren zum Festakt gekommen, um ihre Glückwünsche zu überbringen.
Franz Löffler blickte zunächst zurück auf die vergangenen Jahrzehnte im Landkreis Cham und meinte mit einem kurzen Blick zum Staatsminister, dass der Landkreis nicht immer so gut dagestanden hätte. Mittlerweile gäbe es aber 4000 akademische Arbeitsplätze und er hob hervor, dass Bildung immer auch ein Thema der Fläche sein müsse und sich nicht auf Ballungszentren konzentrieren dürfe.
Er hob die hohen Investitionen des Landkreises in die Schullandschaft, gerade im Bereich der Digitalisierung, hervor und schloss mit den Worten, dass ein Land, in dem die Bildung funktioniere, auch immer ein erfolgreiches Land sei.
Kultusminister
Piazolo erinnerte in seiner Rede an die Anfänge der höheren
Schulbildung im Landkreis Cham und machte deutlich, welche Bedeutung
ein Gymnasium bzw. eine Oberrealschule für eine ganze Region haben
könne. Zugleich machte er aber auch deutlich, dass es immer auch um
die Menschen gehe, die in einer Schule tätig sind und dankte in
diesem Zusammenhang dem Lehrerkollegium für die erfolgreiche Arbeit.
Das Fraunhofer habe eine große Strahlkraft, es sei ein
herausragendes Gymnasium, auf das man schaue. Dieser Elan und das
Engagement zeige sich auch an diesem Festakt wieder und er dankte dem
gesamten Team für die wunderbare Gestaltung. Für die Zukunft
wünschte er der Schule alles Gute. Das Entscheidende sei auch
zukünftig die hervorragende Bildung der Kinder und er erinnerte an
die aktuellen Entwicklungen im Bereich der künstlichen Intelligenz.
Die Kinder seien die Bodenschätze, die es zu fördern gelte. Gerade im Bereich der Digitalisierung sei aber ein noch höheres Tempo notwendig. Der Staatsminister sprach vom Ziel einer 1-zu-1-Ausstattung mit digitalen Endgeräten, also jedem Schüler sein eigenes Gerät. Nichtsdestotrotz hätten aktuelle Studien gezeigt, dass es immer in erster Linie auf den Lehrer selbst ankomme und so wünschte er der Schule und der Schulgemeinschaft viele schöne, erfolgreiche kommende Jahre.
Erster Bürgermeister Martin Stoiber freute sich über die hervorragende Ausbildung, die man am Fraunhofer-Gymnasium erhalten könne und lobte die große Breite, mit der hier die Schüler gefördert würden. Die Stadt Cham als Oberzentrum habe durch den Bildungsstandort enorm profitiert. Bildung müsse aber natürlich auch bezahlt werden. Stoiber ist sich aber sicher, dass dieses Geld hier genau richtig angelegt sei, denn schließlich sei Bildung auch Herzensbildung, die notwendig sei für ein Europa in Frieden und Wohlstand.
Daher wünschte er dem Fraunhofer-Gymnasiums und der Schulfamilie weitere erfolgreiche 100 Jahre mit engagierten Menschen, die sich einbrächten.
Sämtliche Redebeiträge des Abends waren eingebettet in musikalische, künstlerische oder sportliche Darbietungen, die von den begabten jungen Schülerinnen und Schülern des Gymnasiums vorgeführt wurden. Anmoderiert wurden die Programmpunkte auf gewohnt charmante Weise durch die beiden Oberstufenschüler Katharina Salzberger und Korbinian Menacher.
Neben der bereits erwähnten Jazzband gab es eine Sportdarbietung der Stützpunkte Rhythmische Sportgymnastik, Fußball und Handball und mehrere Beiträge des P-Seminars „Musical kreativ“. In diesem Zusammenhang trat Marie Paulus als Marilyn Monroe auf, sang ihr berühmtes „Diamonds are a girl’s best friend“ und hauchte anschließend dem Publikum ein sexy „Happy Birthday“ zu, das von der Jazzband sogleich mit einem “Happy Birthday“ in fetzigem New Orleans-Jazz quittiert wurde.
Zu den absoluten Highlights des Abends gehörten aber die Rückblicke auf die Geschichte des Fraunhofer-Gymnasiums. Stadtarchivar Timo Bullemer und der Fraunhofer-Schüler Tim Fuchs hatten hier wahrlich Besonderes geleistet. Der Stadtarchivar berichtete in einem beeindruckenden Vortrag mit zahlreichen Bilddokumenten über „100 Jahre höhere Schulbildung in Cham“. Beginnend bei den ersten Versuchen der Stadt, eine höhere Schule nach Cham zu bekommen, über die Gründungszeit des Gymnasiums mit Hyperinflation, der Zeit des Nationalsozialismus bis hin zum Wiederaufbau nach dem Zweiten Weltkrieg reichte sein geschichtlicher Abriss.
(Zitat aus dem Chamer Tagblatt zur Eröffnung der Realschule am 23. April 1923)
Anschließend kamen verschiedene Zeitzeugen in einem mitreißenden, spannenden und humorvollen Film zu Wort, der von Tim Fuchs aus der 10. Klasse gedreht worden war. Er hatte fünf Stunden Filmmaterial aufgenommen, dieses mit Zeitdokumenten ergänzt und auf 17 Minuten gekürzt. Dabei war eine Kurz-Dokumentation auf höchstem Niveau entstanden, die man so auch jederzeit im Fernsehen zeigen könnte. Als Interviewpartner für die Dokumentation waren ehemalige Fraunhofer-Absolventen eingeladen worden, die dann von ihren Erfahrungen berichteten. Das Publikum war sichtlich mitgerissen von den spannenden, teils ergreifenden und amüsanten Anekdoten der ehemaligen Fraunhofer.
Passend zu einer Geburtstagsfeier erhielt das Fraunhofer-Gymnasium natürlich auch einige Geschenke. Zwei davon seien besonders hervorgehoben: Der Förderverein „Freunde des Joseph-von-Fraunhofer-Gymnasiums Cham e.V.“ hatte sich neben einer Vielzahl unterschiedlicher Förderungen ein ganz besonderes Geschenk ausgedacht. Auf der West-Seite des Gebäudes war im Frühjahr ein beleuchtbarer Schriftzug angebracht worden. In großen Buchstaben ist dort nun „FRAUNHOFER“ zu lesen und macht deutlich, dass es sich hier nicht nur um irgendein großes Gebäude, sondern um „das Fraunhofer“ handelt. Am Abend des Festakts wurde der Schriftzug nun erstmals beleuchtet.
Ein weiteres Geschenk vom Förderverein sorgte am Abend für amüsante Blicke und lustige Unterhaltung. Der ehemalige Schüler und Schnellzeichner Daniel Stieglitz war vom Förderverein eingeladen worden und porträtierte den gesamten Abend lang die Gäste der Veranstaltung. Auf seine gewohnt witzige Weise hob er in seinen Karikaturen die Besonderheiten eines jeden Gesichts hervor und sorgte so für das ein oder andere Schmunzeln. Eine tolle Idee des Förderverein-Vorsitzenden Christian Nowotny und eine bleibende persönliche Erinnerung für jeden einzelnen!
Geschenke bekamen aber auch die Ehrengäste des Festakts. Neben einer bereits zuvor erstellten und schön gerahmten Sieglitz-Karikatur erhielten alle Gäste ein Exemplar der neuen Fraunhofer-Festschrift, die erstmals an diesem Abend präsentiert und anschließend auch verkauft wurde. Alle Interviewpartner durften sich zudem über einen Stick mit der Fraunhofer-Dokumentation freuen und konnten so eine persönliche Erinnerung mit nach Hause nehmen.
Den offiziellen Schlusspunkt des Festakts setzte dann das P-Seminar Theater, das einen Ausschnitt aus seinem Fraunhofer-Theaterstück „Der/die Physiker“ zeigte. Sie stellten dabei den Namensgeber der Schule in kleinen Episoden vor und endeten dann mit den geflügelten Schlussworten:
Im anschließenden gemütlichen Teil des Abends wurden die Gäste kulinarisch verwöhnt. Die SMV hatte für Getränke gesorgt und die Schülerinnen und Schüler kümmerten sich charmant die Gäste. Das Team der Schulmensa „Küche mit Herz“ rund um Karoline Henzler hatte das Catering übernommen und wunderbare Köstlichkeiten gezaubert, die sich die Gäste in gemütlicher Runde schmecken ließen. Musikalisch umrahmt von den Fraunhofer-Schulmusikern Hubert Bauer, Susanne Melichar und dem Schüler Josef Prasch klang der Abend stilvoll aus. Bis spät in die Nacht wurde gefeiert. Ein Abend, der sicher noch lange in Erinnerung bleiben wird!
Hier noch zahlreiche Eindrücke des Abends, fotografiert von Simone Seifert und Susanne Melichar:
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