Ovids Metamorphosen

Wer kennt den „Pygmalion-Effekt“? Oder vielleicht sogar dessen mythischen Namensgeber? Der römische Dichter Ovid erzählt in seinen „Metamorphosen“ (= Verwandlungen) von dem Bildhauer Pygmalion, der sich in eine von ihm geschaffene, weibliche Statue verliebt und ihr mit Hilfe der Göttin der Liebe Leben einhaucht. Diese und noch 250 andere Verwandlungssagen aus der antiken Mythologie verwob Ovid zu einem „perpetuum carmen“, einem ununterbrochenen Gedicht, bei dem jede Geschichte in die andere nahtlos übergeht, ohne dass der Leser es so richtig merkt.

Auf eine besondere Art und Weise gab der – wie er sich selbst nennt – Geschichtenerzähler Martin Ellrodt, der am JvFG zu Gast war, Einblicke in Ovids Werk.

Zunächst begrüßte Schulleiter Uwe Mißlinger die Schülerinnen und Schüler der 10. Klassen sowie die Lateinkurse der 11. Jahrgangsstufe. Außerdem hieß er StD a.D. Christian Nowotny, den Vorsitzenden des Fördervereins des Fraunhofer-Gymnasiums, herzlich willkommen und dankte ihm für die großzügige Unterstützung der Veranstaltung.

Nach einer kurzen Einführung in Ovids Werk und seine Erzähltechnik begann Martin Ellrodt mit seiner beeindruckenden Darbietung, welcher die jungen Zuhörerinnen und Zuhörer gebannt folgten. Dabei verstand es der Erzähler geschickt, Ovids Technik des Verflechtens nachzuahmen, indem er seine Lieblingsmetamorphosen zu einem kunstvollen Ganzen vernetzte und in einer sehr mitreißenden Art vortrug. Nicht nur Pygmalion, sondern auch Orpheus und Eurydike sowie einige andere mythische Gestalten erweckte er in der Pausenhalle des Fraunhofer-Gymnasiums zum Leben und bescherte damit dem Publikum ein großartiges Hörerlebnis.