26.11.2022
Fahrt zum Residenztheater München
Am vergangenen Samstag unternahmen interessierte Schüler:innen der 10. bis 12. Klassen eine Fahrt ins Residenztheater nach München, um dort zunächst am Nachmittag eine Führung hinter die Kulissen des Theaters zu erleben und am Abend einer Vorstellung des Stücks „Gier unter Ulmen“ von Eugene O’Neill beizuwohnen. Durch großzügige Elternspenden und den Förderverein konnte der Bus komplett finanziert werden, sodass die Kosten für die Teilnehmer:innen sehr gering gehalten wurden, um ohne Einschränkungen das Interesse der jungen Fraunhofer an Kultur und Gemeinschaft zu fördern.
Nach der Ankunft in München hatten die Fraunhofer-Schüler zuerst noch Gelegenheit, die Innenstadt auf eigene Faust zu erkunden und über die ersten Christkindlmärkte zu bummeln . Um 16.00 Uhr traf man sich dann zur Führung vor dem Residenztheater, kurz „Resi“ genannt.
Beeindruckend und sehr sympathisch war,
dass die Theaterverantwortlichen einen Blick in nahezu alle Bereiche des
Theaters ermöglichten und interessante Details zu Abläufen hinter den Kulissen verrieten.
So durften die Schüler nicht nur in die Maske, wo sich zwei Maskenbildnerinnen
Zeit nahmen, die vielen interessierten Fragen zu Perücken, Bärten etc. zu
beantworten, auch der riesige Kostümfundus oder die Werkstatt des
Gewandmeisters konnten besichtigt werden.
Die Jugendlichen erhielten in diesem
Zusammenhang auch einen Einblick in die vielen verschiedenen Berufe, die es am
Theater gibt. Auch zu diversen
Bühnenrequisiten, z.B. verschiedenen Arten von echt wirkenden Messern in
Verbindung mit Kunstblutkanülen verrieten die Verantwortlichen überraschende Details.
Hinter der Bühne wurde beeindruckende
Technik präsentiert, auch Bühnenbilder anderer Stücke oder die beengte Kabine
des Inspizienten sowie der Bühnenaufgang konnten aus nächster Nähe begutachtet
werden.
Deutlich wurde vor allem, dass einem der Beruf des Schauspielers wohl auch einiges an Leidensfähigkeit abverlangt, da sich die Künstler auf die jeweiligen Inszenierungen und Rollen vollständig einlassen müssen, auch wenn diese bisweilen auf verschiedensten Ebenen sehr herausfordernd sind. Ein Beispiel hierfür war das Bühnenbild für „Graf Öderland“ von Max Frisch, bei dem sich die Schauspieler die ganze Vorstellung über in einer auf der Bühne schräg exponierten Röhre mit schiefer Grundfläche in Schuhen mit hohen Absätzen bewegen müssen.
Bei der Vorstellung von „Gier unter Ulmen“ wurde den Zuschauern einiges geboten, was im Anschluss bei den Fraunhofern noch Anlass zu viel Diskussion gab – neben Mord, Begierde und Nacktheit waren bei aller Schwere des antik anmutenden Stoffs auch slapstickartige Elemente verbaut, die man dann in amüsierten Gesprächen auf dem Heimweg im Bus einzuordnen versuchte. Einige Teilnehmer lasen im Nachgang noch verschiedene Rezensionen zum Stück und kamen mit den Kritikern vor allem dahingehend überein, dass der Stoff bzw. das Stück an sich in seiner Thematik nicht allzu viel hergibt – die Inszenierung aber durchaus spannend war. Eben auch in diesem Zusammenhang wuchs bei vielen die Bewunderung für die Schauspieler, die trotz der im Vorfeld eher negativen Kritiken und trotz des verhaltenen Applauses seitens des Publikums ihre Rolle jeden Abend wieder mit der gleichen Leidenschaft ausfüllen müssen.
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