26.07.2019
Fraunhofer-Erfinder zu Gast bei den Kollegen in Ingolstadt
Wie übergroße Tintenpatronen sehen die vier Farbtanks aus, die im Druckhaus der Ingolstädter Tageszeitung Donaukurier stehen und die Druckmaschine pro Woche mit 160 kg schwarzer und 90 kg bunter Farbe für den Vierfarbdruck versorgen. Die Besichtigung dieser Druckerei bildete das erste Highlight des diesjährigen Besuches der Fraunhofer-Nussknacker beim Partner-Erfinderclub Querdenker am Apian-Gymnasium.
In dem 260 Tonnen schweren Koloss rast das Papier mit 9,6 Metern pro Sekunde durch das Zylinderdruckwerk. So werden binnen weniger Stunden Nacht für Nacht etwa 90 000 Exemplare mit durchschnittlich 40 Seiten auf 16 Tonnen bzw. 300 Kilometer Zeitungspapier gedruckt. Seit ihrer Inbetriebnahme im Jahr 2006 läuft die Druckmaschine ohne Ausfallzeit und soll dies auch noch für weitere geplante zehn Jahre tun.
Im Anschluss erläuterte ein
Redakteur des Donaukuriers, was die Aufgaben und Pflichten eines Journalisten
sind. Welch überraschende und auch skurrile Erlebnisse man bei dieser Arbeit
haben kann, schilderte er in einem kurzweiligen
Vortrag, den er mit etlichen Fallbeispielen und Anekdoten anreicherte.
Die große Modelleisenbahn im Keller ist für viele ein
Wunschtraum, im Apian-Gymnasium ist er Wirklichkeit geworden. Über mehrere
Kellerräume hinweg erstreckt sich das Apian-Eisenbahn-Kabinett, in dem die
Chamer Nusskacker bei ihrer Führung viele große und kleine Eisenbahnanlagen
bestaunen durften. An einer Computersimulation konnte man selbst einmal
Lokführer spielen.
Am zweiten Tag stand ein Besuch der Firma EDAG auf dem Programm, einem Unternehmen, das Ingenieurdienstleistungen für die Automobilindustrie erbringt. Immer mehr Fahrzeuge werden auf dem Dach mit Solarzellen ausgerüstet. Dort können sie insbesondere durch Hagelkörner stark beschädigt werden, ohne dass man es den Solarzellen ansieht. Den jungen Besuchern wurde im Labor erläutert, wie man diese Beschädigungen untersucht. Dazu wurde eine Solarzelle durch ein „Druckluftgewehr“ mit Holzkugeln unterschiedlicher Geschwindigkeit und unter unterschiedlichen Winkeln beschossen und die Beschädigung anschließend durch ein fotografisches Verfahren dargestellt. Vergleichbare, aber nicht direkt sichtbare Schäden erleiden auch die Solarzellen auf unseren Hausdächern.
Den Abschluss dieser Firmenbesichtigung bildeten Hochgeschwindigkeits-Computersimulationen von PKW-Crashversuchen, die parallel dazu auf einem zweiten Bildschirm mit Videoaufnahmen von Realversuchen verglichen wurden. Den jungen Erfindern beider Clubs wurde in der abschließenden Fragerunde noch ein Lob zugesprochen: Sie haben sich viel interessierter und engagierter gezeigt als manch andere Besuchergruppe.
Nach zwei sehr interessanten Tagen verabschiedeten sich die „Nussknacker“ von den „Querdenkern“ und traten gegen Mittag mit dem Zug die Heimreise nach Cham an.
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