22.07.2019
100 Zehntklässler auf Gebirgswanderwoche
40 Jahre lang war die Seiser Alm um Kastelruth in den Südtiroler
Dolomiten das Ziel der Schüler der zehnten Jahrgangsstufe des Joseph-von-Fraunhofer-Gymnasiums.
Erstmals wechselte man in diesem Jahr die Richtung. Lagen der Rosengarten, das
Schlern-Massiv und der Platt- und Langkofel von Kastelruth aus im Süden, hatte
man deren Gipfel nun im Norden. Grund dafür waren die in den letzten Jahren für
die Schüler zunehmend unerschwinglich gewordenen Kosten für die Unterkünfte in Kastelruth,
wo man viele Jahre gut im Hotel „Zum Turm“ oder „Hotel Kastelruth“ untergebracht
war. Um sich den Ansprüchen der Touristen anzupassen, waren diese nun mit Wellnessbereich
oder Appartements ausgebaut worden. Auch ein vorübergehendes Domizil in Seis
entsprach nicht den Bedürfnissen der Schüler. So entschloss man sich, das
bisherige Wanderprogramm mit der "Eingehroute" auf den Hausberg von Kastelruth, den
Puflatsch, mit dem Schlern mit Tierser Alpl und Rosszähnen sowie der Plattkofel-Besteigung
und einem Exkurs in das Grödner Tal zur Panascharte aufzugeben. Der Organisator
der Gebirgswanderwoche am JvFG StD Thomas Biersack machte sich im Vorfeld in
den Ferien allein auf den Weg, um diverse Touren auszutesten.
Was dabei heraus kam, hat sich in den letzten Tagen für die Zehntklässler als sehr interessant herausgestellt. Probleme hatte man allerdings mit dem späten Schneefall diesen Jahres im Mai, so dass verschiedene Ziele wie der 3125 Meter hohe höchste Berg und einzige Dreitausender der Sella-Gruppe in den Dolomiten, der Piz Boe, wegen zu viel Schnee nicht umgesetzt werden konnten. Aber es gab zahlreiche andere Möglichkeiten um Alba, der kleinen Fraktion der Gemeinde Canazei, inmitten des Fassa-Tales, wo man eine passende Herberge gefunden hatte.
War es einst die Seiser Alm, so wird es voraussichtlich das Fassa-Tal sein, das von den Schülern des Joseph-von-Fraunhofer-Gymnasiums alljährlich gestürmt werden wird. „Gestürmt“ hat man so am ersten Tag den Bindelweg. Mit dem Bus ging es zunächst zum Pas Pordoi, dann über die Bindel-Hütte zur Porta Vescovo hoch, von wo ein erster Blick hinüber auf die Sella-Gruppe, zur „Königin der Dolomiten“, zur Marmolata, und zum Rosengarten begeisterte. Um die Ecke liegt der Großglockner. Steil gings dann bergab zum Fedaia Stausee und schließlich unter Wasserfällen und über Schneebretter zurück zum Parkplatz mit Heimatziel Alba. Schneebretter galt es auch die nächsten Tage zu bezwingen. Zu Fuß machte man sich am zweiten Tag auf ins Val de Contrin am Fuß der Marmolata. Dabei erfuhren die Schüler aus Cham erstmals ihre Grenzen, wenn es gar über Seil und Eisentreppen galt, Wände zu durchqueren. Entschädigt wurde man nicht zuletzt auf der Berghütte Passo San Nicolo auf 2340 Meter von der ständigen Präsenz eines gigantischen Bergbildes und unberührter Naturidylle. Nach diesem anstrengenden Tag stand abschließend eine Rückkehr nach Alba mit dem Lift ab der Hütte Ciampac oder für die, die noch Energie hatten, zu Fuß zur Wahl.
Der dritte Tag gehörte bei unerträglicher Hitze, bei nahezu 40 Grad, Ötzi und der Südtiroler Stadt Bozen, bevor man sich am vierten Tag dem Rosengarten nördlich von Alba widmete. Hier waren es die die Vaiolet Spitzen, die es galt zu erstürmen. Einen Teil des Aufstiegs sparte man sich mittels des Lifts von Pera di Fassa aus. Dann ging es durch wunderschöne Bergwelt immer mit Blick auf die zahlreichen Spitzen des Rosengartens nach oben.
Von der Vailolet-Hütte aus wollte man den Pas da le Coronela übersteigen, um auf der anderen Seite über den Panoramaweg, vorbei am imposanten Christomannos-Denkmal, einem riesigen Bronzeadler, nach Vigo im Fassa-Tal zurückzukehren. Leider musste man diese Idee aufgeben und eine Abkürzung vor dem Pass wählen, da die Schneebretter für die Schüler zu gefährlich geworden wären.
Und was galt dem letzten Wandertag? Ein Ziel, das man seit 40 Jahren auf im Programm hat. Über Serpentinen ging es zum Sella-Joch und schließlich auf dem Friedrich-August-Weg zur Plattkofel-Hütte. Hier entschied sich ein Teil der Chamer Schüler für den nahezu 3000 Meter hohen Gipfel des Plattkofel, während sich ein weiterer Teil auf die nicht weniger anspruchsvolle Umrundung des gesamten Plattkofel-Langkofel-Massivs machte.
Viel zu schnell war für
viele diese beeindruckende Woche in den Bergen der Dolomiten in Südtirol vergangen.
Wenn es auch die eine oder andere Blase gab oder die Hitze manchem zusetzte,
waren sich viele einig, dass sie wiederkommen werden. Vielleicht nach dem
Abitur!
Irene Haberl
Joseph-von-Fraunhofer-Gymnasium
Naturwissenschaftlich-technologisches und
Sprachliches Gymnasium
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