13.07.2019
Verabschiedung unseres Schulleiters Dr. Hubert Balk
In einer festlichen Feierstunde wurde Schulleiter Dr. Hubert Balk am Freitag Vormittag im Kreise zahlreicher Kollegen, Freunde und Ehrengäste in den Ruhestand verabschiedet.
Nach der musikalischen Eröffnung durch die Fraunhofer-Jazzband (Ltg. Hubert Bauer) mit „Wizard Wheezes“ begrüßte der Ständige Stellvertreter des Schulleiters Uwe Mißlinger die zahlreich gekommenen Gäste. Bei seiner Begrüßungsrede blickte Mißlinger mit einigen Bildern zurück auf sechs Jahrzehnte Fraunhofer-Gymnasium mit Hubert Balk. Gesamt 45,5 Jahre verbrachte dieser als Schüler, Referendar, Lehrer, Stellvertreter und Direktor am JvFG und prägte das Gymnasium in hohem Maße durch seine Persönlichkeit. Uwe Mißlinger dankte Balk ganz herzlich für die vertrauensvolle und freundschaftliche Zusammenarbeit der vergangenen Jahre und wünschte ihm für den neuen Lebensabschnitt alles Gute.
Mit dem toll gestalteten Song „Free Falling“ der Chorklasse 6 – sie hatten eigens Strophen für den Schulleiter gedichtet - und der frischen Moderation durch die beiden Schülersprecher Vanessa Schütz und Lukas Griesbeck ging es dann weiter mit den Grußworten.
Der Ministerialbeauftragte, Ltd. OStD Franz X. Huber, bedankte sich herzlich für die Einladung und richtete seinen Blick zunächst auf die Familie von Dr. Balk. Nur durch die starke Unterstützung seitens der Familie und des Partners sei es möglich, auch in der Schule als Schulleiter sein Bestes zu geben. Dafür dankte er der Familie Balk ganz besonders.
Auch er blickte kurz
auf den beruflichen Lebensweg Balks zurück und hob dabei seine
besondere Leistung im Bereich der Informatik als ASV- (vormals
WinSV-) Multiplikator hervor. Er habe stets für seine Schule
gekämpft und den jungen Menschen ganz im Sinne Fraunhofers
(„Approximavit sidera“) den Wert der Bildung näher gebracht. Er
hinterlasse nun eine hervorragend aufgestellte Schule. Das große
Angebot und das Schulmotto „Vielfalt erleben, Persönlichkeiten
bilden“ spreche für sich. Mit dem Blick auf den Sachaufwandsträger
gerichtet, betonte er, dass es eine hervorragende Investition in die
Zukunft sei, sich um die Schulen im Landkreis kümmern zu dürfen.
Gerade im Landkreis Cham, dessen unglaublicher Aufschwung ja nicht
von ungefähr komme, sei dies besonders deutlich. Abschließend
wünschte er dem scheidenden Schulleiter viel Zeit für Garten, Wald
und Reisen und überreichte ihm seine Urkunde zum Eintritt in den
Ruhestand.
Landrat und Bezirkstagspräsident, Franz Löffler dankte Hubert Balk für das Engagement für seine Schule, dem Fraunhofer-Gymnasium. Balk habe nie nur Wissen vermittelt, sondern Werte vorgelebt und sich um diejenigen gekümmert, die Unterstützung bei ihrem schulischen Lebensweg brauchten. Der Landrat betonte, dass die Basis für den von Ministerialbeauftragten Franz X. Huber genannten Aufschwung im Landkreis Cham die Bildung sei. Die beste Ausstattung sei deshalb nötig, um die akademischen Fachkräfte der Zukunft auszubilden. Über 3500 akademische Arbeitsplätze im Landkreis Cham machten deutlich, dass das Gymnasium mit der Allgemeinen Hochschulreife gerade hier von besonderer Bedeutung und im Landkreis vieles möglich sei. Bei einer Übertrittsquote von knapp 25% der Grundschüler auf das Gymnasium sei noch viel Luft nach oben. Er bedankte sich bei Hubert Balk für seine großartige Lebensleistung und überreichte ihm einen „Grodl“, eine Glasfigur aus Lohberg.
Auch die Erste Bürgermeisterin der Stadt Cham, Karin Bucher, dankte Balk für seine geleistete Arbeit. Sie fühle sich zurückversetzt in ihre eigene Schulzeit am JvFG und erinnere sich an so manche lustige Begebenheit. Sie stellte in ihrem Grußwort die Frage, was denn ein Schulleiter für seine Tätigkeit alles so mitbringen müsse und stellte dabei fest, dass die Persönlichkeit des Direktors immer auf die Schule abfärbe. Sie dankte ihm für sein Engagement für „ihre“ Schule und überreichte ihm für seine zukünftigen Reisen ein Cham-T-Shirt.
Nach der musikalischen Überleitung durch die „Rock Socks“, der jungen Schulband des JvFG, war es an Dr. Arthur Bauer, Forstamtsdirektor und Elternbeiratsvorsitzender, seine Abschiedsworte an Dr. Balk zu richten. Balk habe es stets verstanden, konstruktiv und freundschaftlich mit dem Elternbeirat umzugehen und sei immer ein Problemlöser gewesen. Er dankte ihm für die tolle Zusammenarbeit und wünschte ihm für die neue Lebensphase alles Gute. Als aktiver Waldbesitzer in der Böhmerwaldgesellschaft habe er Balk in den letzten Jahren auch außerschulisch kennen und schätzen gelernt und überreichte ihm daher neben Fachliteratur („Der gemischte Wald“ von Karl Gayer und „Rehwild heute“ von Bruno Hespeler) auch einen Wendeheber für die aktive Arbeit im Wald.
StD a. D. Christian Nowotny, Vorsitzender des Vereins „Freunde und Förderer des Joseph-von-Fraunhofer-Gymnasiums“ dankte Hubert Balk für das menschliche Miteinander. Sowohl als Kollege, Konrektor und Chef im Schulleitungsteam habe Balk immer auf Augenhöhe und harmonisch mit allen zusammengearbeitet. Gemeinsam wurden Lösungen gesucht und dann auch gefunden. In den letzten Jahren war Balk stets eine Brücke zwischen dem Förderverein und der Schule. Daher sprach Nowotny auch keine Abschiedsworte, sondern eher Willkommensgrüße, verbunden mit der Bitte, den Förderverein als aktives Mitglied zu unterstützen.
Letztlich berichtete Nowotny von seinen eigenen vergangenen Monaten
als Pensionär und meinte mit einem Augenzwinkern, dass man auch ohne
Schule gut leben könne. Die rhetorische Frage am Frühstückstisch,
wer heute der Bestimmer sein dürfe, sei zwar meist zugunsten seiner
Frau schnell entschieden, aber ansonsten ließe es sich als Pensionär
schon recht gut leben. Er wünschte Hubert Balk viele schöne
Glücksmomente und tolle Erlebnisse auf den kommenden Reisen. Für
die anstehende Fahrt im Camper zum Nordkap überreichte er einen
wunderschönen Bildband und schloss mit der Aussage: „Das Leben ist
zu kurz für irgendwann! Mach es jetzt!“
Personalratsvorsitzender OStR Hubert Bauer erinnerte in seinen persönlichen Worten an seine Anfangszeit am Fraunhofer-Gymnasium. Mit weißem Kittel, dunkler Mähne und Vollbart war Dr. Hubert Balk bereits damals eine eindrucksvolle Person und das Verhältnis zu ihm sehr respektvoll gewesen.
Mit einer Aussage habe er den Schulmusiker Hubert Bauer damals sehr beeindruckt. In einem Gespräch äußerte Balk: "Man muass doch mit de Leut arbeitn und ned gegen de Leut!" Nach dieser Devise handelte Balk sein gesamtes Schulleben lang. Er habe für alle Fachbereiche „ökologische Nischen“ gefunden, stets mit fairen Mitteln für die Schule gekämpft und sei der Arbeit der Kollegen immer mit Wertschätzung gegenüber getreten. Auch wenn es manchmal nicht möglich war, alle heterogenen Erwartungen zu erfüllen, so war Balk stets für alle da und bildete sich bei Konflikten immer eine eigene differenzierte Meinung. Auch als Chef im eigenen Kollegium habe er sich sehr gut zurechtgefunden, sich niemals sein „Chef-Sein“ heraushängen lassen, sondern immer auch die privaten Begegnungen gesucht. Obwohl manche Konflikte ihn auch mitgenommen und getroffen haben, versuchte er immer um eine gute Lösung für alle Beteiligten zu finden. Die Reise des JvFG mit ihm als Captain und Teamplayer war immer klar. Hubert Bauer wünschte ihm nun für den Übergang in den nächsten Lebensabschnitt alles erdenklich Gute.
Die abschließenden Worte sprach dann OStD Dr. Hubert Balk selbst. Er schilderte in seiner Rede zahlreiche Ereignisse aus seiner schulischen Laufbahn und verband diese mit aktuellen Begebenheiten, Dankesworten und auch Denkanstößen.
Gemäß dem Spruch „Es gibt ja nichts, was man nicht mit ein bisschen Nachdenken verkomplizieren kann!“, erinnerte er sich zurück an seine Einschulung an der damaligen Oberrealschule in Cham im Jahr 1964. Als gebürtiger Waldmünchner war es zu diesem Zeitpunkt gar nicht selbstverständlich eine weiterführende Schule zu besuchen und als kleiner und etwas verträumter Schulbub waren nicht alle Lehrer davon überzeugt, dass er das Gymnasium überhaupt schaffen würde. Er sei seinen Eltern und auch so manchem Lehrer dankbar, dass diese damals an ihn glaubten und bat auch das Kollegium darum, sich stets für die Schüler einzusetzen und an sie zu glauben, auch wenn die Erfolgsaussichten vielleicht zunächst nicht gut aussähen. Seine Zeit am Gymnasium in einer der berühmten „A-Klassen“ (nur katholische Jungs) war auch nicht leicht und dennoch bestand er regulär das Abitur und erreichte bei den Eingangstests zum Studium ein Spitzenergebnis. Sein Studium fiel ihm leicht und machte zudem wirklich Spaß, sodass er nach seiner Promotion das Referendariat voller Vorfreude antrat. Die Anstellungssituation sei auch damals schwierig gewesen, im Vergleich zu heute aber doch nahezu traumhaft. Für das heutige Gymnasium wünsche er sich wieder zwei Anforderungsniveaus in der Oberstufe und für die Übernahme der Referendare in den Staatsdienst eine höhere Anstellungsquote. Als er dann wirklich eine Planstelle an seiner alten Schule bekam, erlebte er dort ein engagiertes Kollegium und große Solidarität in den Fachschaften. Egal ob als junger Lehrer, Informatiker, Biologe und Chemiker, Stellvertreter oder später als Schulleiter erfuhr er viel Unterstützung von seinen Kollegen, von den Verwaltungskräften, den verschiedenen Gremien und von der erweiterten Schulleitung. Auch beim Landratsamt als Sachaufwandsträger hatte er immer ein offenes Ohr und vieles konnte auf dem kurzen Dienstweg geklärt werden. All seinen Mitstreitern im Laufe der 45,5 Jahre am Fraunhofer dankte er ganz herzlich. Ein besonderer Dank galt aber seinen drei Chefs Klaus Drauschke und Rudolph Reinhardt, unter denen er Stellvertreter war, und seinem aktuellen Chef MB Franz X. Huber. Ihnen überreichte er Glasobjekte von Ralph Wenzel aus der Glasschmiede vom Gibacht.
Bevor Hubert Balk dann alle Anwesenden unter den Klängen des Ramseidner Walzers (Volksmusikgruppe von Siegi Mühlbauer) noch zum gemeinsamen Schweinebraten in der Schulmensa einlud, dankte er für das geduldige Zuhören bei seiner Rede von „fast Drauschk'schen Ausmaßen“ und meinte, dass er es auch kürzer hätte formulieren können:
Im Anschluss an den offiziellen Teil hatten die Mitglieder der Schulleitung noch zwei Überraschungen für ihren Chef vorbereitet.
In der Mensa erwartete Hubert Balk nicht nur das gemeinsame Geschenk der Schulleitungskollegen und der Verwaltung, ein beeindruckendes Steinobjekt von Toni Scheubeck, sondern auch der Auftritt der legendären Lehrerband. Die Mitglieder wurden extra von ihren Schulleitern zu diesem Anlass freigestellt und hatten die Lieblingshits des scheidenden Schulleiters mitgebracht. So stand der gemeinsamen Abschlussparty mit den Klängen der Rollings Stones, Bob Marley u.v.m. nichts mehr im Weg.
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