08.12.2017
Prof. Erika Rosenberg-Band am Joseph-von-Fraunhofer-Gymnasium
In Zusammenarbeit mit der Friedrich-Ebert-Stiftung Regensburg und als Ergänzung des Geschichts- und Sozialkundeunterrichts in der 10. Jahrgangsstufe referierte am vergangenen Freitag die Historikerin und Journalistin Frau Prof. Erika Rosenberg-Band in der Pausenhalle des Fraunhofer-Gymnasiums vor den Schülerinnen und Schülern der 10. Klassen über ihre Forschungen zu Oskar und Emilie Schindler, die gemeinsam während des Zweiten Weltkriegs etwa 1200 Juden und weitere fast 600 polnische und tschechische Zwangsarbeiter vor Verfolgung und Ermordung gerettet haben.
Frau Professor Rosenberg konnte dabei aufgrund ihrer persönlichen Freundschaft zu Emilie Schindler auf viele Interviews mit ihr zurückgreifen und damit die historischen Ereignisse erinnern und diese mit Schindlers persönlichen Lebenserinnerungen verknüpfen. So entstand ein differenziertes Bild von Oskar Schindlers Leben und seinen Motiven, sich für Menschen in Not – auch unter Einsatz seines eigenen Lebens - einzusetzen. Ebenso wurde aber deutlich, dass in Steven Spielbergs Film „Schindlers Liste“ die Rettung von Verfolgten des Nazi-Regimes vereinfacht Oskar Schindler zugeschrieben und die Rolle Emilie Schindlers in der Geschichtsschreibung bislang kaum gewürdigt worden ist.
Frau Professor Erika Rosenberg ist auch aus ganz persönlichen Gründen, die ihrer Familiengeschichte entspringen, an Emilie Schindler und ihrem Einsatz für Verfolgte eines menschenverachtenden Regimes interessiert. Sie wurde in Buenos Aires, Argentinien geboren. Ihre Eltern, ein Jurist und eine Ärztin, flohen 1936, noch vor dem Holocaust, über Paraguay nach Argentinien. 1990 lernte sie Emilie Schindler kennen. Ihre intensiven Gespräche führten nicht nur zu einer Freundschaft, sondern eben auch zu über 70 Stunden Tonbandaufnahmen, aus denen Rosenberg 1997 die Biografie „In Schindlers Schatten“ fertigte.
Mit der Erinnerung an Oskar und Emilie Schindler verbindet sich die Hoffnung darauf, dass Menschen auch heute bereit sind, uneigennützig Menschen in Not zu helfen. In diesem Sinne ergänzte die Veranstaltung den Themenbereich „Widerstand“ aus Geschichte und „Zivilcourage“ aus Sozialkunde.
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