15.10.2025
Gelungene Jubiläumsparty in der Sporthalle
Vergnüglicher Feier-Abend mit Kabarettist Toni Lauerer und Musik vom Feinsten begeisterte das Publikum
Die 50-Jahrfeier konnte wegen Corona leider nicht stattfinden und so hatten die FRAUNHOFER-Freunde, der Förderverein der Schule, anlässlich seines 55-jährigen Bestehens am Samstag, 11.10.2025, zu einem vergnüglichen Feier-Abend mit Kabarett und Musik eingeladen. Hauptakteur der Veranstaltung war ein ehemaliger Fraunhofer-Schüler, der bayernweit bekannte Kabarettist und Autor Toni Lauerer. Der Unterhaltungskünstler bereicherte mit seinem unverwechselbaren Charme den Abend, musikalisch umrahmt von verschiedenen großartigen Ensembles aus Schülern, Lehrern und weiteren Interpreten.
Schon nach dem Einlass um 18.00 Uhr lief auf einer großen Leinwand in Endlosschleife eine PowerPoint-Präsentation mit Informationen zum Förderverein der FRAUNHOFER-Freunde, bevor die Volksmusik-Band "Fünf auf Kraut", ebenfalls einige Ehemalige, die Veranstaltung pünktlich um 19.00 Uhr mit einem fetzigen Einmarsch auf die Bühne eröffnete. Sobald die ersten Töne der vier Bläser und des Akkordeonisten erklangen, klatschte das Publikum begeistert mit, bis zum Ende des Abends gelang es der Formation immer wieder erneut, das Publikum so richtig anzuheizen.
Es folgte eine Begrüßung der etwas anderen Art. Der Vorsitzende des Fördervereins, Christian Nowotny, wurde auf seinem Weg zur Begrüßungsrede von einer Dame der Vorstandschaft zurückgehalten, die ihm erklärte, auf dem Werbeplakat stehe nichts von einer Rede, heute finde nur Kabarett und Musik statt. So kamen Mitglieder der Vorstandschaft auf die Bühne und sangen abwechselnd zünftige G´stanzln zur Begrüßung der Gäste und Ehrengäste sowie zur Erklärung des aktuellen Anlasses, begleitet von "Fünf auf Kraut" und dem Musiklehrer Andreas Ernst am Akkordeon. Nach einer schwungvollen Polka verließen die Musikanten die Bühne und Toni Lauerer hatte das Publikum für sich.
Die erste seiner Darbietungen gab er an einem Tischchen sitzend, auf dem extra für ihn ein Glas gekühltes Mühlbauer Weißbier bereitstand, zum Besten. Seine weiteren drei Auftritte fanden stehend und mit viel Mimik und Gestik wie immer als freier Vortrag im Oberpfälzer Dialekt statt, ab und zu auch mit Ausflügen ins "Hochdeutsche", sehr zum Vergnügen des Publikums. Mit seinen Ausführungen begann er im Jahr 1969, als er zum ersten Mal alleine mit dem roten Triebwagen von Furth nach Cham fuhr, um seine – wie er damals noch nicht wusste – "lebenslange Beziehung" mit dem Fraunhofer einzugehen. Besonders freute er sich, als er den Fischer Gust, seinen ehemaligen Sportlehrer sah, was bei ihm sogleich Erinnerungen an einen missglückten Felgaufschwung ("Anton bemüht sich, ist jedoch zu schwer") weckte. Es folgten weitere Anekdoten aus Lauerers Schulzeit.
Auf seine humorvoll-ironische und gesellschaftskritische Weise ging er im Verlauf des Abends darauf ein, wie sich das Leben und die Gesellschaft seit seiner Jugend in den 70-er-Jahren verändert haben. Dabei ließ er weder die heutige Jugend, die ohne Handy kein Hirn mehr besitzt, noch die Helikoptermamas vor der Grundschule, noch das aktuelle, auf bestimmte Zielgruppen ausgerichtete Fernsehprogramm aus. Letztendlich kam er zu dem Schluss, dass sein Umfeld nur aus Deppen besteht – nicht mal auf die Bank kann man gehen, ohne von Deppen gefragt zu werden, ob man etwa Geld abgehoben habe und ob noch etwas im Automaten sei. Sich selbst nahm Lauerer davon nicht aus und gab verschiedene Erlebnisse zum Besten, auf denen er selbst sich zum Deppen gemacht habe. So erfuhr das Publikum, warum Lauerer als Jugendlicher nie eine Tanzpartnerin fand (der falsche Duft) oder wie er als Besitzer eines Opel Kadett mit Fuchsschwanz aus Stolz nicht reagierte, als ihn eine am Straßenrand stehende junge Dame auf sein kaputtes Auto hinweisen wollte. Lauerer gab sich überzeugt davon, dass es Callcenter nur gebe, weil die Leute heute zu viel Freizeit hätten und man nicht wolle, dass sie sich langweilten. Auf ironisch-witzige Weise gab er in einem Dialog zum Besten, wie er einen Callcenter-Mitarbeiter fast in den Wahnsinn getrieben hätte, weil er diesen nicht mehr zu Wort kommen ließ und ihm sämtliche Erlebnisse seiner Schulfahrt nach Hamburg aufs Auge drückte.
Immer wieder thematisierte der Kabarettist auch das Thema "Alter und älter werden" mit lustigen Anekdoten. So wurde er beispielsweise im Horrormuseum nach seinem Ausweis gefragt, nicht, wie er dachte, weil er so jung aussah, sondern weil die Kassiererin sehen wollte, ob er schon einen Seniorenrabatt bekommt. Sehr gestenreich berichtete Lauerer über einen Ausflug auf den Arber, den er – wie die Senioren, zu denen er sich eigentlich nicht zählt – mit dem Lift befuhr. Empört war er, als ihm in der Gaststätte die Seniorenkarte vorgelegt wurde. Um zu zeigen, was er "so drauf hat", hat er viel zu viele Gerichte aus der Karte bestellt. Auf witzige und launische Weise erzählte er den Gästen, wie er es letztendlich doch wieder ins Tal geschafft hat.
Den ganzen Abend über hatte Lauerer die Lacher auf seiner Seite und die ca. 600 Gäste zollten ihm großen Applaus für seine kurzweiligen Darbietungen.
Verschiedene musikalische Arrangements sorgten für Abwechslung zwischen den kabarettistischen Stücken. Die schuleigene Jazzband unter der Leitung von Hubert Bauer, bestehend aus über 35 Musikern, begeisterte mit Stücken von Astor Piazzolla ("Libertango"), Joe Zawinul ("Birdland") und Leslie Bricusse. Der Song "Feelin' good" des Letzteren wurde von Sängerin Marie Schönberger sehr gekonnt begleitet. Das Vokalensemble BonaVox unter der Leitung von Andreas Ernst führte dem Publikum vor, wie sich das Lied "Wenn ich ein Vöglein wär" in verschiedenen Stilrichtungen wie z. B. Tango, Funk oder Reggae anhört. Es gab danach noch, dem aktuellen Anlass entsprechend, ein Geburtstagsständchen: Zusammen mit dem Publikum sangen BonaVox den Kanon "Viel Glück und viel Segen, lieber Förderverein, schön, dass es dich gibt."
Nach der Pause, während der "Fünf auf Kraut" als Hintergrundmusik zünftige Volksmusik intonierten und die SMV für das leibliche Wohl sorgte, ging es weiter mit den poppigen Klängen der Fraunhofer-Schulband THIS IS US ("Don't Stop Believin'" von Journey sowie "Unchain my Heart" von Joe Cocker. Das Blechbläser-Quintett Chambrass der Landkreis-Musikschule, Kooperationspartner des Fraunhofer-Gymnasiums, bereicherte den Abend absolut professionell und klangvoll mit den Instrumentals "Fanfare aus La Péri" (Paul Dukas), American Images 1. Satz "Early Days" (Richard Roblee) sowie "Se bastasse una canzone" (Eros Ramazzotti) und "One Moment in Time" (Whitney Houston).
Toni Lauerer wie auch das Publikum zeigten sich von jeder musikalischen Darbietung begeistert und der Kabarettist sprach allen Beteiligten ein großes Lob aus. Ebenso betonte er, dass es für ihn eine besondere Freude und Ehre gewesen sei, an seiner ehemaligen Schule aufzutreten.
Fördervereinsvorsitzender Christian Nowotny bedankte sich bei allen Teilnehmenden mit einem Geschenk für die großartigen Leistungen (alle Künstler waren ohne Gage aufgetreten) und beim Publikum für das große Interesse, die hervorragende Stimmung und den tosenden Applaus. Hauptakteur Toni Lauerer erhielt als Weißbier-Liebhaber ein Weißbierglas, gefüllt mit Pralinen, im 3 D-Druck von Vorstandsmitglied Martin Brockelmann, Sohn von Toni Lauerers ehemaligem Sportlehrer, zur Erinnerung an diesen Abend extra angefertigt.
Das letzte Wort hatte Schulleiter Uwe Mißlinger, welcher sich beim Förderverein für den tollen Abend bedankte. Er wies auf die hervorragende Kooperation der Schule mit dem Förderverein der Fraunhofer-Freunde hin und erklärte, dass dieser sehr großzügig verschiedenste Fraunhofer-Projekte unterstützt und auch einzelnen Kindern aus weniger betuchten Familien die Teilnahme an verschiedenen Schulprojekten und -fahrten ermöglicht, wofür alle sehr dankbar seien.
Bericht: Ulrike Zitzlsperger Fotos: Dr. Andreas Habash Filmaufnahmen: Michael Zimmermann
Ein herzliches Dankeschön an alle, die unsere Jubiläumsveranstaltung
ermöglicht haben, insbesondere an
- Kabarettist Toni Lauerer und die Musiker, die alle ohne Gage auftraten
- Vorstandsmitglied Martin Brockelmann für die technische Umsetzung der PowerPoint-Präsentation
-
OStR
Leo Schötz und OStR Tobias Teubler für das Veranstaltungsplakat sowie die Einrichtung und Betreuung der
Reservierungsseite
- Hausmeister Marco Greil für seine fachkundige Unterstützung
- die Mitglieder der SMV und ihre Verbindungslehrer für die Hilfe beim „Pausenverkauf“
- die Firmen VTS Veranstaltungstechnik, Inh. Stefan Steinkirchner, und Getränke Scharl, Inh. Rainer Gruber
Schnappschüsse von der Veranstaltung in der Bildergalerie:
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