Interreligiöser Austausch

02.05.2024

Schüler der Klasse 9d treffen jüdische Gäste

Im Rahmen des Projekts "Meet a Jew" hatten die Schülerinnen und Schüler der Klasse 9d im Religionsunterricht die Gelegenheit, zwei besondere Gäste kennenzulernen und mehr über die jüdische Religion zu erfahren. Manfred und Amy nahmen sich die Zeit, um mit den Schülern über das Judentum in Deutschland zu sprechen und Fragen zu beantworten.

Die Klasse 9d zusammen mit den jüdischen Gästen
Die Klasse 9d zusammen mit den jüdischen Gästen

Ein Stuhlkreis bot sich an, um in einer ungezwungenen Atmosphäre miteinander ins Gespräch zu kommen. Die Schüler stellten Fragen zum jüdischen Festkalender und erhielten Informationen über die Feste Pessach, Chanukka und Jom Kippur sowie über die Parallelen zu christlichen Festen wie Weihnachten und Ostern.

Schnell kamen die Schüler mit den jüdischen Gästen ins Gespräch.
Schnell kamen die Schüler mit den jüdischen Gästen ins Gespräch.

Die Gäste gaben auch Einblick in ihr persönliches Umfeld. Manfred wuchs in einer katholischen Familie auf und erfuhr mit 18 Jahren, dass er einen jüdischen Vater hat. Er erzählte von seiner Entscheidung, sich näher mit der jüdischen Religion zu befassen, und wie er nach einer längeren Ausbildungszeit schließlich Jude wurde. Amy berichtete von ihrer jüdischen Familie, die während des Zweiten Weltkriegs über Kuba in die USA geflüchtet ist.

Zahlreiche Dinge gab es zu Bestaunen.
Zahlreiche Dinge gab es zu Bestaunen.

Im weiteren Gesprächsverlauf wurden noch viele Fragen beantwortet, wie zum Beispiel:

„Wie wird man eigentlich Jude?“

Der Sohn oder die Tochter einer jüdischen Mutter ist automatisch per Geburt Jude oder Jüdin. Das ist unabhängig davon, ob diese Person in ihrem späteren Leben sehr gläubig ist oder nicht. Aber im Gegensatz zum Christentum ist das Judentum keine missionierende Religion. Man kann also nur auf der religiösen Ebene zum Judentum übertreten, wenn man das aus eigener Initiative möchte. Aber das ist ein langer Prozess. Man muss sehr viel lernen und am Ende wird eine Art Gericht darüber entscheiden, ob der Bewerber reif für das Judentum ist.

„Welche Regeln und Vorschriften muss man als Jude befolgen?“

Im Judentum gibt es verschiedene Richtungen und Strömungen wie zum Beispiel das orthodoxe und das liberale Judentum. Sie unterscheiden sich nicht im Glauben, sondern ausschließlich in der Einhaltung der rituellen Gebote.„Orthodox“ bedeutet „streng gläubig“. Das orthodoxe Judentum befolgt alle Gesetze und Gebote der jüdischen Religionsvorschriften strikt. Manfred und Amy gehören dem liberalen Judentum an. Diese im 19. Jahrhundert entstandene Reformrichtung hat viele rein rituelle Gebote der modernen Zeit angepasst. Liberale Jüdinnen und Juden betätigen am Schabbat den Lichtschalter, fahren Auto und dürfen auch ihren Hobbies wie Stricken nachgehen. Es gibt keine Kleidervorschriften und in der Synagoge sitzen Frauen und Männer nicht getrennt, sondern gemeinsam. Überhaupt sind Frauen den Männern ganz gleichgestellt.

Religiöse Gegenstände wurden genau erklärt und herumgezeigt.
Religiöse Gegenstände wurden genau erklärt und herumgezeigt.

Die Gäste brachten verschiedene religiöse Gegenstände mit, darunter ein Buch der Pessach-Haggada in hebräischer Sprache, einen Chanukka-Leuchter, einen Gebetschal und eine Kippa, die traditionelle Kopfbedeckung der Juden.

Die Schüler erfuhren, was koscheres Essen bedeutet und welche Lebensmittel nicht erlaubt sind. Zum Abschluss durften sie sogar koschere Gummibärchen probieren.

Die Schrift fanden viele sehr beeindruckend.
Die Schrift fanden viele sehr beeindruckend.

Die Begegnung mit Manfred und Amy war nicht nur informativ, sondern auch bereichernd für die Schüler der Klasse 9d. Sie konnten Einblicke in die jüdisch religiöse Tradition gewinnen und lernten, dass es trotz der Unterschiede auch viele Gemeinsamkeiten zwischen den Religionen gibt. Wir hoffen, dass solche Begegnungen dazu beitragen, Verständnis und Respekt für verschiedene Glaubensrichtungen zu fördern.

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