27.06.2022
Abiturjahrgang 2022 wird entlassen
Am Freitag, den 24. Juni feierte der Abiturjahrgang 2022 des
Fraunhofer-Gymnasiums seine Abiturentlassung. 93 Schülerinnen und
Schüler durften die ersehnten Abiturzeugnisse in Empfang nehmen.
Nach einem Stehempfang und der musikalischen Eröffnung durch „The Real Jamming“, der ehemaligen Schulband des Gymnasiums, begrüßte Oberstufenkoordinator Thomas Biersack die anwesenden Abiturientinnen und Abiturienten, deren Familien und natürlich alle Festgäste.
Der Erste Bürgermeister der Stadt Cham, Martin Stoiber, gratulierte als erster Festredner den Fraunhoferinnen und Fraunhofern zum bestandenen Abitur. Auch er habe heute Grund zu feiern, meinte Stoiber, und bezog sich dabei auf die großen Feierlichkeiten der Stadt Cham anlässlich des 300. Geburtstags von Graf Luckner, einem der wichtigsten Persönlichkeiten der Stadt. Luckner habe in Zeiten gelebt, die geprägt waren von kriegerischen Auseinandersetzungen und dem Wunsch nach Frieden. Dieser Wunsch sei heute angesichts des Krieges auf europäischem Boden aktueller denn je. Er wünschte den Abiturienten friedvolle Zeiten, in denen jeder seine eigenen Stärken und Träume ausleben und zufrieden mit seinem beruflichen und persönlichen Umfeld leben könne. Hier brachte er auch den Landkreis und die Stadt Cham als attraktiven Standort für Beruf und Familie ins Spiel und wünschte sich, dass möglichst viele nach Studium oder Ausbildung wieder in ihre Heimat zurückkehren werden.
Landrat und Bezirkstagspräsident Franz Löffler zollte den Schülern seinen größten Respekt. Während einer Zeitenwende, einer Zeit des Umbruchs, wie er sie nannte, haben sie ihr Abitur abgelegt und sich auch von den Corona-Einschränkungen nicht beirren lassen. Löffler geht in seiner Rede auch auf den Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine ein. Nach 77 Jahren des Friedens und der Freiheit stehe das freiheitliche Denken erneut auf dem Prüfstand, ein freiheitliches Denken, das dem Aggressor Putin nicht passe. Dieser Angriffskrieg wird Auswirkungen auf viele Lebensbereiche haben, so der Landrat. Er befürchtet eine Rezession, die die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit unmittelbar betreffen wird. Löffler hofft jedoch, dass die unmittelbaren Folgen so wenig wie möglich den Landkreis Cham betreffen werden. Jetzt sei es an der Zeit Mut zu machen. Deutschland, Bayern und auch der Landkreis Cham seien mittlerweile wesentlich stabiler aufgestellt. Er erinnert daran, dass auch im Landkreis Produkte erzeugt würden, dass die Arbeit wieder einen gewissen Wert habe und auch das nötige Knowhow im Landkreis zur Verfügung stehe. Transformationsprozesse, wie die Verbesserung der digitalen Infrastruktur, erneuerbare Energien in Zusammenhang mit Strom, Wärme und Mobilität, aber auch die Lebensmittelversorgung seien aktuell wichtige Themen, wobei er den Landkreis im deutschlandweiten Vergleich weit vorne sieht. Er wünscht den Abiturienten, dass sie die wichtigen Werte erkennen und auch für ihr Leben beherzigen mögen, im Sinne eines friedvollen Europas.
Sabine Tröster, Vorsitzende des Elternbeirats, erinnerte in ihrer Rede an die zahlreichen Unterrichtsstunden, die die Abiturienten in den letzten Jahren erlebt haben. Zu einer Schule gehörten nicht nur die Schüler, sondern auch die Lehrer, die sie unterrichten, ihnen die Kernkompetenzen beibringen und sie erfolgreich zur Abschlussprüfung führen, wofür ihnen großer Dank gebühre. Sie dankte aber auch den Eltern und ihrem Engagement für die Schule und die schulische Bildung ihrer Kinder. Sei es die Einkaufsschlacht am ersten Schultag oder der Satz Druckerpatronen während der Zeit des Homeschooling. Immer wieder gab es Herausforderungen, die es zu bewältigen gab. Nun stünden die Abiturienten vor einer neuen großen Herausforderung. Das Rüstzeug für den weiteren Lebensweg haben die Eltern und die Lehrer mitgegeben. Auch sie wünscht sich, dass sich die Schülerinnen und Schüler immer wieder daran erinnern, was wirklich wichtig ist im Leben und dass sie dies nicht aus den Augen verlieren mögen.
Christian Nowotny, ehemaliges Mitglied der Schulleitung und Vorsitzender des Fördervereins, gratulierte den Schülerinnen und Schülern zum bestandenen Abitur. Er hatte eine Mappe mitgebracht, die jeder Fünftklässler zum Start an der neuen Schule vom Förderverein geschenkt bekommt. In diese Mappe sollten alle Erinnerungen eingeheftet werden. Zeugnisse, Klassenfotos und vieles mehr hätten darin Platz. Unter dem Titel „Meine Zeit am Fraunhofer“ wünschte er den Abiturienten, dass ihre Zeit an der Schule eine glückliche war. Nun stünden sie vor der Aufgabe ihre eigenen Lebensmappen mit Ausbildungsergebnissen, Studienabschlüssen, einem erfüllenden Beruf, mit verlässlichen Freunden, Glück und Geborgenheit in Familie und Partnerschaften zu füllen. Er wünschte ihnen eine Zukunft in Frieden und Freiheit und hatte zum Schluss noch einen Bitte: Vergesst das Fraunhofer nicht!
Pauline Hruby und Ina Gleixner ließen die letzten Jahre in der Oberstufe Revue passieren. Sie erinnerten in ihrer Rede an den ersten Schultag, an das gemeinsame Spielen mit Freunden und die Sorglosigkeit in der Unterstufe. Jahr für Jahr wurde die Verantwortung mehr und der rote Faden, der eigentlich zum Abitur führen sollte, habe öfter eher einem großen Knäuel geglichen. Gerade in der Oberstufe brauchte es einen Trainer, der das Team zusammenhalten konnte, da so mancher der Schüler die Tatsachen eher am Boden einer Bierflasche fand und sich mit zahlreichen Fehltagen als „Teilzeitschüler“ und der darauffolgenden Attestpflicht eher ein Eigentor geschossen habe. Sie erinnerten an die Zeit des Corona-Lockdowns mit Maskenpflicht und Homeschooling und der Sorge, ob man jemals einen Club von innen sehen werde. Mit großer Freude berichteten die beiden Rednerinnen von der Abschlussfahrt und die damit verbundenen Erlebnisse. Das Abitur sei ihnen nicht geschenkt worden und sie seien froh, dass sie diese Hürde nun gemeistert hätten. Sie bedankten sich am Ende bei allen ihren Kolleginnen und Kollegen. Einen großen Dank sprachen sie aber auch der Schulleitung, den Oberstufenkoordinatoren, den Verwaltungskräften und dem Hausmeister aus und übergaben zum Dank mehrere Kisten Wein und wunderschöne Blumen.
Schulleiter Uwe Mißlinger griff in seiner Rede das Abiturmotto
„Swabirovski“ auf und verglich den Weg des Fünftklässlers bis hin zum
Abitur mit der Arbeit des Schleifens. Aus einem rohen Stein solle
schließlich am Ende ein Diamant entstehen. Dazu würden aber Personen
gebraucht, die das Schleifen beherrschen und unterschiedliche
Schliffarten einsetzen könnten. Ein Brillantschliff, der sich an
hervorragenden Noten zeige, brauche aber auch eine menschliche, soziale
Seite. Lächelnd erinnerte er daran, wie unterschiedlich doch so manche
rohen Steine waren. Während man bei manchen Schülern nur ein paar kleine
Ecken habe schleifen müssen, wäre bei anderen eher ein Grobschliff
vonnöten gewesen. Bei genauerer Beschäftigung mit der Materie sei ihm
aber aufgefallen, dass es sich bei Swarovski-Kristallen ja gar nicht um
Diamanten handelt, sondern vielmehr um die hochveredelte Form von
Kristallglas.
Diese Veredeln, vielleicht sogar bis hin zu einem
Diamanten, stehe den Schülern nun bevor. Er wünschte ihnen Erfolg in
Familie und Beruf und erinnerte sie daran, dass die Produktion des Diamanten noch
längst nicht abgeschlossen sei. Mißlinger machte deutlich, dass der
Mensch nicht erst beim Abitur losgehe und dass es wichtig sei,
Verantwortung zu übernehmen, Courage zu zeigen und zu seiner Meinung zu
stehen. Abschließend dankte er dem Landkreis Cham als
Sachaufwandsträger, der Stadt Cham, dem Elternbeirat und auch dem
Förderverein, die immer mit Rat und Tat zur Seite stünden. Er zeigte den
Absolventen, dass es ganz einfach sei, im Kleinen Verantwortung für
andere zu übernehmen und erinnerte hierbei an die Mitgliedschaft im
Förderverein der Schule.
Im Anschluss überreichte er zusammen mit Oberstufenkoordinator Thomas Biersack den Fraunhofer Förderpreis an Pauline Hruby für ihr herausragendes, langjähriges Engagement für die Schule, vor allem aber auch während der Abiturzeit.
Dann war es endlich soweit. 93 Abiturientinnen und Abiturienten erhielten ihre Abiturzeugnisse und durften auf dem roten Teppich nach vorne auf die Bühne schreiten. Insgesamt erreichten 20 von ihnen einen Abiturschnitt von 1,5 oder sogar besser. Florian Lankes, Katharina Lemberger und Lorenz Zwicknagl durften sich sogar über ein 1,0-Abitur freuen.
Name | Schnitt | Ehrenpreis | |
---|---|---|---|
Lankes | Florian | 1,0 | vorgeschlagen für die Studienstiftung des deutschen Volkes |
Lemberger | Katharina | 1,0 | vorgeschlagen für die Studienstiftung des deutschen Volkes, Abiturpreis der deutschen Mathematikervereinigung, Biologie Zukunftspreis |
Zwicknagl | Lorenz | 1,0 | |
Kleber | Nele | 1,1 | Preis des Landesverbands der bayerischen Altphilologen für herausragende Leistungen im Fach Latein und Lateinpreis gestiftet von Herrn Dr. Alois Eiber (dotiert mit 200,- €) |
Zollner | Leonie | 1,1 | |
Zollner | Lukas | 1,1 | MINT-EC-Zertifikat für besonderes Engagement im MINT-Bereich |
Griesbeck | Lea | 1,2 | |
Zangl | Tobias | 1,2 | |
Stern | Erik | 1,2 | Abiturpreis der deutschen Mathematiker Vereinigung, MINT-EC-Zertifikat für besonderes Engagement im MINT-Bereich |
Ferstl | Fabian | 1,3 | |
Gleixner | Ina | 1,3 | |
Hierstetter | Johanna | 1,3 | |
Mandl | Andreas | 1,3 | Buchpreis der Deutschen physikalischen Gesellschaft verbunden mit einer kostenlosen Mitgliedschaft für den besten Physiker des Jahrgangs |
Märkl | Elena | 1,3 | |
Klein | Maximilian | 1,4 | |
Mraß | Jasmin | 1,4 | |
Schmaderer | Jakob | 1,4 | |
Althammer | Michaela | 1,5 | |
Sahm | Lucius | 1,5 | Schülerlotse |
Stoiber | Thomas | 1,5 | |
Dauerer | Felix | MINT-EC-Zertifikat für besonderes Engagement im MINT-Bereich | |
Dauerer | Lukas | Chemiepreis der Gesellschaft Deutscher Chemiker verbunden mit einer kostenlosen Mitgliedschaft in der Gesellschaft Deutscher Chemiker, MINT-EC-Zertifikat für besonderes Engagement im MINT-Bereich | |
Ertl | Michael | Schülerlotse | |
Mühlbauer | Marc | Schülerlotse | |
Schuster | Konrad | Schülerlotse |
Die feierliche Abiturverleihung endete dann mit der Bayernhymne, dem Deutschlandlied und der Europahymne. Am Abend wurden die Feierlichkeiten dann beim Abiturball fortgesetzt.
Hier noch einige Eindrücke des Tages, fotografiert von Susanne Melichar:
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