30.07.2019
Schulleiter Dr. Hubert Balk am letzten Schultag verabschiedet
Mit stehenden Ovationen und unter langanhaltendem Applaus
wurde der Fraunhofer-Schulleiter Dr. Hubert Balk am Freitag von den Schülern in
den Ruhestand verabschiedet. Während die offizielle Verabschiedung mit den
Ehrengästen bereits Mitte Juli stattgefunden hatte (wir berichteten),
verabschiedeten sich die Schüler und die SMV nun am Schuljahresende von ihrem
langjährigen Schulleiter. Doch bevor es soweit war, wurden zunächst die
Schülerinnen und Schüler mit herausragenden Leistungen geehrt und Referendare verabschiedet.
Das Fraunhofer-Gymnasium ist bekannt für seine Vielfalt und dementsprechend vielfältig waren auch die besonderen Leistungen einzelner Schüler im vergangenen Schuljahr. Ob in einzelnen Fächern, beim Erfinderclub oder im musikalischen Bereich, überall hatten die Schülerinnen und Schüler Hervorragendes geleistet und wurden dafür belohnt. Besonders hervorzuheben sind dabei natürlich die Jahrgangsbesten, die mit Notendurchschnitten zwischen 1,00 und 1,40 wirklich herausragende Leistungen erzielen konnten.
Neben den schulischen Fächern gab es aber vor allem Spitzenleistungen im Sport zu verzeichnen. Sowohl bei schulischen Wettbewerben als auch außerschulisch waren die Fraunhofer oft auf dem Siegertreppchen, darunter auch ungewöhnlichere Sportarten wie Dressurreiten, Kegeln, Boxen oder Bogenschießen. Das erfolgreichste Jahr in der Schulgeschichte hatte das Fraunhofer heuer im Bereich Fußball zu verzeichnen. Die hervorragende Arbeit, die in den Fußballklassen und im Stützpunkt Fußball geleistet wird, zeichnet sich aus. So erreichten die Jungen der Wettkampfklasse IV bei harter Konkurrenz den ersten Platz bei den Bezirksmeisterschaften und einige Schüler spielten sogar in der Regionalauswahl Ostbayern.
Ein weiterer Schwerpunkt am Fraunhofer-Gymnasium ist
der soziale Bereich. Es geht eben nicht nur darum, Wissen zu vermitteln,
sondern Persönlichkeiten zu bilden und fit zu machen für das spätere Leben.
Dies zeigt sich an der umfangreichen ehrenamtlichen Arbeit, die am
Fraunhofer-Gymnasium Jahr für Jahr geleistet wird. Schülersprecher, Tutoren,
Schulsanitäter oder Schülerlotsen - sie
alle verdienen höchste Anerkennung für ihre Tätigkeit. 16 Schülerinnen und
Schüler konnten dementsprechend auch das Ehrenamtszeugnis vom Landrat für
mindestens 80 Stunden ehrenamtliche Arbeit entgegennehmen.
Besonders erfreulich ist die nachhaltige Unterstützung aller Klassen für das Kinderhilfswerk. Im Schuljahr 2018/19 sind sage und schreibe 4328,- € zusammengekommen. Auch das Sportfest diente heuer einem sozialen Zweck. Bei einem Spendenlauf wurde die Quadfeldmühle 1800-mal umlaufen. Dank der großzügigen Spendenbereitschaft der Sponsoren wurden so 3653,40 € erlaufen, die nun an Christoph Wenzl und sein Taha-Schulprojekt in Ghana und an Peter Borowitz und die Partnerschule in Togo gehen.
Nach den Ehrungen hieß es Abschied nehmen von vielen lieb
gewonnenen Kolleginnen und Kollegen. Christina Geweth, Nathalie Süßbauer, Tim
Träger, Florian Wagner und Yannick Weinzierl hatten im Rahmen eines
Freiwilligen Sozialen Jahrs am Fraunhofer mitgearbeitet und Georgia Martin,
Nativespeakerin aus England, kehrt nun auch wieder in ihre Heimat zurück.
Außerdem wurden die Referendare Milena Jakschic, Ina Kauschinger, Dominik
Laußer und Eva-Maria Schreiner und die langjährige Kollegin StDin Marianne Hönle
verabschiedet. Ihnen gilt allerhöchster Dank für ihre geleistete Arbeit.
Zum Schluss hieß es auch Abschied nehmen vom und für den
Schulleiter selbst. Dr. Hubert Balk hatte über 45 Jahre am Fraunhofer-Gymnasium
zunächst als Schüler und dann als Lehrer und Schulleiter verbracht. In dieser
Zeit prägte er die Schule und zahlreiche Schülergenerationen mit seiner
Menschlichkeit, seiner Weitsicht und seinem Vertrauen in jeden Einzelnen. Er
war gemäß dem Fraunhofer-Slogan „be part of“ immer ein Teil der Schule und wird
dies auch immer bleiben. Im Vorfeld hatte sich die gesamte Schulfamilie zu
einem Überraschungs-Gruppenfoto vor der Schule versammelt und mit großen
Buchstaben die besten Wünsche für den Ruhestand formuliert. Das Foto wiederum
spielte bei der Verabschiedung am letzten Schultag eine große Rolle.
Verbindungslehrerin Christine Seefried hatte für den Schulleiter und Biologie- und Chemielehrer, einen mit Klebestreifen übersäten, scheinbar alten Laborkittel dabei, den sie symbolisch für ihn „an den Nagel hängte“. Viele Jahre hatte Dr. Balk den Schülern seine Naturwissenschaften näher gebracht und der weiße Mantel war fest mit ihm verbunden. Was verbarg sich nun aber unter den vielen Klebestreifen? Die Auflösung folgte sofort, denn aus jeder Jahrgangsstufe kamen nun Schüler auf die Bühne, die Dr. Balk ganz persönliche Wünsche für den neuen Lebensabschnitt überbrachten und auf dem Laborkittel enthüllten.
Mit dabei hatten sie jeweils Teile des großen Gruppenfotos in Form
von mehreren Puzzleteilchen, die Dr. Balk nun zu einem großen Bild
zusammenfügen musste. Die Schüler verabschiedeten sich mit großer Dankbarkeit
und der Bitte an ihn, auch weiterhin ein Teil der Schule zu bleiben:
Das letzte Wort hatte dann Dr. Balk selbst.
Er erinnerte an die Anfänge seiner Schullaufbahn, den für damalige Zeiten ungewöhnlichen Entschluss von Waldmünchen aus an die Oberrealschule nach Cham zu gehen und seinem Wunsch, später vielleicht einmal Schulleiter zu werden. Dann kam ihm die Chemie dazwischen und er erzählte den Schülerinnen und Schülern von seinen ersten Schritten in die Naturwissenschaften. Die Chlorvergiftung, der er nur knapp entging und die Tatsache, dass er das Elternhaus bei einem chemischen Versuch fast einmal angezündet hätte, lösten bei den Schülern heiteres Erstaunen aus.
Nach der Berufsberatung entschied er sich Lehramt für Biologie und Chemie zu studieren, promovierte aber zusätzlich und wurde dann schließlich Lehrer und übernahm als Schulleiter Verantwortung für sein Fraunhofer-Gymnasium.
Am Freitag hieß es nun Abschied nehmen und so gab er den anwesenden Schülerinnen und Schülern zum Schluss noch einen Ratschlag mit auf ihren Weg. Sie sollten ebenfalls Verantwortung übernehmen, Verantwortung für sich und das eigene Tun. Nicht die Schuld immer beim anderen suchen, sondern Verantwortung übernehmen für die eigenen Noten, für die Klasse und die Schule und später auch für den Lebenspartner oder auch für eigene Kinder. Nur wer die Verantwortung annehme, könne sich auch weiterentwickeln und sehen, was aus dieser Verantwortung heraus alles Wunderbares entstehen kann.
Mit so mancher Träne in den Augen verabschiedete sich die Schulfamilie dann von ihrem Schulleiter Dr. Hubert Balk mit stehenden Ovationen und mit tosendem Beifall.
Hier noch einige Eindrücke des letzten Schultags:
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Naturwissenschaftlich-technologisches und
Sprachliches Gymnasium
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