10.09.2017
Abiturient Lukas Metzke berichtet von seiner Australienreise
Als der ehemalige Fraunhofer-Schüler Dr. George Wahr Anfang der 1950er Jahre mit seiner Familie nach Australien auswanderte, war es ihm nur aufgrund von Stipendien möglich, zu studieren und so Karriere zunächst als Allgemeinarzt und später als Psychiater zu machen. Aufgrund seiner Großzügigkeit will er deshalb – wie in vielen angelsächsischen Ländern üblich – seiner alten Schule etwas zurückgeben. Daher stiftete er nun schon zum achten Mal ein Stipendium, bei dem ein von ihm ausgewählter Abiturient 6.000 € für einen vier- bis sechswöchigen Aufenthalt in Australien erhält. Dieses Jahr hatte ich (Lukas Metzke) das große Glück, in diesen Genuss zu kommen. Da ich bereits Anfang September mein Duales Studium antrat, machte ich mich gleich Anfang Juli auf den Weg. Kurz nach der offiziellen Übergabe des Preises durch Dr. Wahr bei der Abiturfeier ging also auch schon mein Flieger Richtung Sydney.
Entgegen der meisten früheren Gewinner besuchte ich Dr. Wahr in Melbourne erst nach meiner selbst organisierten Reise. Nach meiner Ankunft in Sydney begann also gleich am nächsten Tag meine Rundreise mit einem Trip in die „Blue Mountains“. Dort besuchten meine Reisegruppe und ich zunächst einen Tierpark, in dem wir u. a. gleich die australischen Wappentiere (Känguru und Emu) zu Gesicht bekamen.
Neben dem Besuch von Aussichtspunkten auf den „Grand Canyon“, die Felsformation „Three Sisters“ und die „Wentworth Falls“ erhielten wir im Waradah Aboriginal Centre einen Einblick in die älteste Kultur der Welt.
Nach diesem sehr australisch geprägten ersten Tag stand nun eine Sightseeing Tour durch Sydney auf dem Programm. Neben der Altstadt „The Rocks“ und „Bondi Beach“ besichtigten wir einige sehenswerte Punkte, von wo aus man u. a. eine herrliche Aussicht auf die Stadt mit Opernhaus und Hafenbrücke erhielt. Abends erkundete ich die wohl bekannteste australische Stadt auf eigene Faust.
Am nächsten Tag startete mein Flieger ins Outback. Dort fand am Nachmittag das – für mich – größte Highlight meiner Reise statt: ein Helikopter-Rundflug um Uluṟu (besser bekannt als Ayers Rock).
Weiter ging es mit einem Besuch der Olgas (von den Aborigines „Kata Tjuṯa“ genannt), einer weiteren Felsformation ähnlich dem Ayers Rock. Nach einer kurzen Wanderung brachen wir wieder langsam auf in Richtung Ayers Rock, um dort das unvergessliche Farbenspiel beim Sonnenuntergang zu bestaunen.
Nicht ganz so spektakulär, aber dennoch sehr beeindruckend zeigte sich der Ayers Rock am nächsten Tag beim Sonnenaufgang wie auch bei einer kleinen Wanderung am Fuß des Sandsteinberges. Über die unendlich langen Highways des Outbacks ging es anschließend Richtung Kings Canyon. Bei zwei Wanderungen konnte dieser Canyon mit seinen bis zu 100 m hoch aufragenden Felswänden ausgiebig erkundet werden.
Die nächste und gleichzeitig letzte Station im Outback war dessen Hauptstadt Alice Springs. Von dort aus ging unsere Tour entlang der Gebirgskette „Western MacDonnell Ranges“ u. a. zu den Schluchten Simpson Gap und Standley Chasm und zu einem Wüstentierpark.
Nach dieser einmaligen Zeit nahe des Zentrums ging die letzte Etappe meiner Rundreise in den tropischen Norden in die Nähe von Cairns. Dort – wie sollte es anders sein – stand ein Schnorchelausflug zum Great Barrier Reef auf dem Programm. Aufgrund des sehr heftigen Seegangs gestaltete sich diese Bootfahrt jedoch abenteuerlicher, als manch einem lieb war … Wieder mit festem Boden unter den Füßen starteten wir am nächsten Tag zu unserer letzten Tagestour: dem tropischen Regenwald. Bei einer Bootsfahrt (nun auf einem ruhigen Fluss) konnten wir Krokodile und Schlangen in freier Wildbahn bestaunen und erfuhren die Geheimnisse eines der ältesten Regenwälder der Welt. Auch an einigen Aussichtspunkten und dem Cap Tribulation wurde Halt gemacht.
Nach dieser sehr eindrucksvollen Rundreise führte mich mein Weg nun noch zwei Wochen nach Melbourne zu Dr. Wahr, wo ich nach einem herzlichen Empfang am Flughafen in seiner luxuriösen Villa wohnen durfte. Dort besuchten wir (teilweise zusammen mit seiner Lebensgefährtin Susan) zwei Theaterstücke, ein Australian Football-Spiel („Footy“) sowie die Goldsucherstadt Ballarat und befuhren die Küstenstraße „Great Ocean Road“ mit ihren faszinierenden Steilküsten und Felsformationen wie beispielsweise „The Twelve Apostles“.
Auch das leibliche Wohl kam in keinster Weise zu kurz. So genossen wir die weltbesten Steaks in einem Restaurant, das u. a. auch schon Sebastian Vettel und die Schumachers beehrten, oder ließen uns verschiedene Kleinigkeiten zusammen mit einer seiner Töchter beim Griechen schmecken. Neben Besuchen bei und von Verwandten Dr. Wahrs standen ein Kirchgang und einige Spaziergänge mit ihm auf dem Programm.
Während der Woche, wenn Dr. Wahr seinem Beruf als Psychiater nachging (mit 79 Jahren!), erkundete ich auf eigene Faust die zweitgrößte Stadt Australiens mit ihren vielen wunderschönen Parks. Dies stellte sich als sehr leicht heraus, da das Straßenbahnnetz von Melbourne eines der besten der Welt ist und die gesamte Innenstadt (CBD) kostenlos befahren werden kann.
Ich konnte auf diese Weise viele Highlights der Stadt schnell erreichen und die meisten Sehenswürdigkeiten und Museen besuchen. Unter anderem erhielt ich so einen Einblick ins Parlament und einen Überblick über die ganze Stadt von der höchsten Aussichtsplattform der Südhalbkugel, dem Skydeck 88 des Eureka-Towers, konnte im SeaLife Meeresbewohner aus nächster Nähe bestaunen und wurde im alten Gefängnis wie ein richtiger Gefangener eingesperrt. Zudem besichtigte ich die Hochschulen, an denen Dr. Wahr studierte: Monash University, Melbourne University und Ormond College.
Im Gegensatz zum oft verwirrenden Linksverkehr werde ich bestimmt die unglaublich freundliche und umgängliche Art der Australier, die immer gut aufgelegt zu sein scheinen, nicht vergessen.
Letztendlich verging die Zeit in Australien wie im Flug, was vielleicht auch daran lag, dass ich in diesen vier Wochen einmal mit einem Helikopter und achtmal mit einem Flugzeug abhob.
Alles in allem war es eine sehr eindrucksvolle Reise mit vielen neuen und interessanten Erfahrungen, die mir ohne die Großzügigkeit Dr. Wahrs nicht möglich gewesen wäre. In diesem Sinne möchte ich mich bei ihm nochmals herzlichst für seine Gastfreundschaft und dieses unvergessliche Erlebnis bedanken!
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